Markterwartungen verfehlt: RTL Group legt schwaches Gewinnziel vor

Die RTL Group hat mit ihrer Gewinnprognose für das Jahr 2024 die Börsianer enttäuscht und einen Kurseinbruch ihrer Aktien verursacht, der tiefste Punkt seit über zwei Jahren wurde erreicht. Einem Handelstag, der die Anteilsscheine um über 8 Prozent auf 30,60 Euro fallen ließ, musste die Mediengruppe eine deutliche Unsicherheit der Investoren eingestehen. Ein noch stärkerer Rückgang traf jedoch die Mittelstandsaktien von Lanxess im MDax. Den Investoren präsentierte RTL ein Ziel für das bereinigte operative Ergebnis (Ebita) von 750 Millionen Euro, doch Experten hatten mit mehr gerechnet. Goldman Sachs-Analystin Lisa Young hat aufgezeigt, dass die Prognosen des Marktes bei 841 Millionen Euro liegen, eine Differenz, die selbst im besten Szenario der Unternehmensvorgaben unerreicht bleibt. Die zurückhaltende Prognose des Medienkonzerns hat auch bei den Analysten Skepsis ausgelöst. Adam Berlin von der UBS sieht im vorgegebenen Ebita-Mittelwert eine Reduktion der Konsensschätzungen um 6 Prozent. Auch wenn die RTL Group Wachstumsambitionen für das laufende Jahr hat, sieht Deutsche Bank Analystin Silvia Cuneo Risiken für die Profitabilität, insbesondere aufgrund anstehender Investitionen im Streaming-Sektor. Die düstere Nachrichtenlage hat zudem Spuren bei den Aktien von ProSiebenSat.1 hinterlassen, die ebenfalls Verluste hinnehmen mussten. Der Wettbewerber, der mittlerweile im SDax geführt wird, verzeichnete einen Rückgang um 0,7 Prozent.