Marktanteilsängste setzen Aixtron zu – Analyst sieht schwieriges Jahr

Eulerpool News
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Die Aktien des Spezialmaschinenbauers Aixtron gerieten im frühen Handel des Mittwochs unter Druck, nachdem Befürchtungen über mögliche Marktanteilsverluste im Raum standen. Eine Studie des Analysten Martin Jungfleisch von Exane BNP Paribas, in der er eine doppelte Herabstufung der Aktienbewertung vornahm – von 'Outperform' auf 'Underperform' – fachte diese Bedenken weiter an. Mit der Korrektur des Kursziels um ein Drittel auf 21 Euro, rutschten die Aixtron-Aktien um 4,5 Prozent auf 21,91 Euro ab, ein Niveau, das seit Mitte des Vorjahres nicht mehr erreicht wurde. Jungfleisch prognostiziert, dass der Höhepunkt der Lieferungen von Anlagen zur Fertigung von Siliziumkarbid (SiC)-Halbleiterwafern, ein Segment, das vorwiegend durch die E-Mobility-Branche angetrieben wird, bereits überschritten sei. Er geht davon aus, dass Aixtron im Jahr 2023 etwa 35 Prozent seines Umsatzes mit diesen Anlagen erzielte. Die Zukunft sieht der Analyst jedoch düster: Bereits 2024 erwarte er ein Übergangsjahr mit schwächerer Nachfrage, und für die Jahre 2025 bis 2026 prognostiziert er keine signifikante Erholung der Lieferungen. Jungfleisch erläutert, dass ein Wandel in der Chipindustrie im Gange ist, wobei Unternehmen von 150 Millimeter-Wafern auf 200 Millimeter-Wafer umsteigen und zunächst eher auf Einzelwafer-Anlagen statt auf Batch-Anlagen für die Massenproduktion setzen dürften. Angesichts dieser Entwicklung hält er die aktuellen Gewinnerwartungen für Aixtron zu optimistisch, obschon er von einem robusten Wachstum im Segment der Galliumnitrid (GaN)-Halbleiteranlagen ausgeht, etwa durch die Nachfrage aus Bereichen wie Rechenzentren und erneuerbaren Energien. Zudem werfen mutmaßliche Spekulationen ihren Schatten auf Aixtron, auch wenn Unternehmenssprecher Ende März versicherten, es gebe keine Anzeichen für Marktanteilsverluste bei SiC-Anlagen und man sogar Neukunden gewinne. Das bekräftigte Feedback von Schlüsselkunden Wolfspeed und ON Semiconductor konnte die Sorgen der Investoren bisher jedoch nicht ausräumen. Zusätzlich wiegen Befürchtungen um weitere Exportrestriktionen westlicher Länder für Halbleitertechnologie nach China schwer auf dem Sektor. Trotz eines Jahresverlusts von 43 Prozent im Aktienkurs, steht Aixtron, dank vier aufeinanderfolgender Gewinnjahre, auf längere Sicht dennoch im Plus.