Madsack Mediengruppe expandiert in Sachsen – Bundeskartellamt erteilt Freigabe für Übernahme der DDV Mediengruppe

Die Madsack Mediengruppe hat grünes Licht vom Bundeskartellamt erhalten und vollzieht damit die Komplettübernahme der DDV Mediengruppe samt der in Dresden veröffentlichten 'Sächsischen Zeitung'. Kartellwächter zeigten zunächst Bedenken, denn Madsacks Präsenz auf dem sächsischen Zeitungsmarkt wäre durch die Übernahme deutlich gewachsen. Insbesondere in Dresden und Döbeln hätte das Potenzial für monopolistische Strukturen bestanden. Durch den strategischen Verkauf dreier regionaler Titel – 'Dresdner Neueste Nachrichten', 'Döbelner Allgemeine Zeitung' und das Anzeigenblatt 'SachsenSonntag' – an das Duo Werner Heyer und Ernst Andreas Pfingsten, verschwand jedoch die kartellrechtliche Hürde. Beide Verkäufer sind durch familiäre Bande verbunden und verfügen bereits über eine respektable Mediensammlung, zu der beispielsweise die 'Cellesche Zeitung' zählt. Die Übernahme, die am 1. Mai offiziell wird, markiert für Madsack eine signifikante Vergrößerung des Einflussbereiches. Der Konzern stößt mit dem Boulevardtitel 'Morgenpost Sachsen' und dem Nachrichtenportal 'Tag24' in neue Gefilde vor und etabliert damit ein reichweitenstarkes Boulevardsegment in seinem Portfolio. Die DDV Mediengruppe war vorher zu 60 Prozent im Besitz von Bertelsmann, welche die Anteile abgeben wollten. Die restlichen 40 Prozent hielten die SPD-Gesellschafter der Deutschen Druck- und Verlagsgesellschaft (DDVG), die, wenn auch indirekt über Besitzanteile an Madsack, weiterhin mit der ostdeutschen Mediengruppe verbunden bleiben. Die Konsolidierung im regionalen Zeitungsgeschäft setzt sich somit fort. Während Kritiker vielfach den Verlust von Medienvielfalt beklagen, betonen die beteiligten Unternehmen regelmäßig Effizienzsteigerungen und die Sicherstellung journalistischer Qualität in Zeiten des digitalen Wandels.