Machtkampf bei Pfizer: Ex-Führungskräfte und Starboard Value fordern Veränderung

  • Ehemalige Führungskräfte von Pfizer und Starboard Value drängen auf Strategiewechsel.
  • Starboard kritisiert Management-Defizite und fordert effizienteren Einsatz der Gewinne aus dem Covid-19-Impfstoff.

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In einer bemerkenswerten Initiative haben zwei ehemalige Spitzenkräfte von Pfizer, Ian Read und Frank D'Amelio, einige der aktuellen Vorstandsmitglieder dazu aufgefordert, den Plänen des aktivistischen Investors Starboard Value Gehör zu schenken. Zu den kontaktierten Direktoren gehört auch Pfizer-Chef Albert Bourla. Diese ungewöhnliche Intervention steht im Zusammenhang mit Starboards jüngst öffentlich gewordener Beteiligung von einer Milliarde Dollar an dem Pharmaunternehmen, das durch seinen Covid-19-Impfstoff weltweit bekannt wurde. Die Ex-Manager trafen bereits am Sonntag, vor dem Bekanntwerden von Starboards Engagement, auf vier Vorstandsmitglieder, um ihre Unterstützung für die Strategieänderungen zum Ausdruck zu bringen. Bemerkenswert daran ist vor allem Reads Beteiligung, der Bourla 2019 zum CEO ernannte und ihm in seiner Rolle als Vorstandsvorsitzender folgte. Der Aktienkurs von Pfizer legte nach Bekanntwerden des Engagements von Starboard um 2,3 Prozent zu. Starboard hat bisher keine konkreten Forderungen veröffentlicht, doch Quellen zufolge sieht der Hedgefonds im Management von Pfizer erhebliche Defizite. Besonders kritisiert wird die Verwendung der 92 Milliarden Dollar, die das Unternehmen dank des Covid-19-Impfstoffs einnahm, vor allem im Hinblick auf die Übernahmeoffensive im Wert von 70 Milliarden Dollar, die von vielen Investoren als überteuert angesehen wurde. Das Unternehmen plant, in diesem Jahr weitere 1,5 Milliarden Dollar an Kosten zu sparen, zusätzlich zu einem bereits laufenden Sparprogramm in Höhe von 4 Milliarden Dollar. Trotz dieser Maßnahmen steht der Vorstand unter wachsendem Druck, grundlegende Veränderungen vorzunehmen. Ein bekannter Großaktionär kommentierte gegenüber der Financial Times, dass die bisherige M&A-Strategie allein schon Grund genug für einen Umbruch sei. Ein weiterer Investor forderte aggressivere Maßnahmen, die bis zur Neubewertung der Position von Bourla reichen könnten. Auch wenn Starboard seine detaillierten Pläne noch nicht mit dem Vorstand und anderen Investoren geteilt hat, ist klar, dass der Wunsch nach einem Umbruch bei Pfizer weit verbreitet ist.
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