Luftfahrtbranche meidet Konfliktregion im Nahen Osten

  • Fluggesellschaften ändern ihre Routen und meiden den Luftraum über Iran und Libanon.
  • OpsGroup warnt vor erhöhten Gefahren durch Drohnen, Raketenangriffe und GPS-Spoofing.

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Angesichts zunehmender Spannungen im Nahen Osten ändern zahlreiche Fluggesellschaften ihre Routen und meiden den Luftraum über Iran und Libanon. Aktuell sorgen die jüngsten Tötungen hochrangiger Mitglieder der militanten Gruppen Hamas und Hisbollah für Unsicherheit und mögliche Konflikte in der Region. Singapore Airlines umfliegt seit Freitag iranisches Territorium; eine Stellungnahme der Fluggesellschaft steht jedoch noch aus. Flightradar24 zeigte zudem, dass auch taiwanesische Airlines wie EVA Air und China Airlines ihre Routen geändert haben und den sonst üblichen Überflug über Iran vermeiden. Auch sie antworteten nicht auf Medienanfragen. OPSGROUP, eine auf Flugrisiken spezialisierte Organisation, rät inzwischen, den Luftraum von Iran und Irak zu meiden. Diese Empfehlung erfolgte, nachdem bekannt wurde, dass iranische Spitzenbeamte Beratungen mit Verbündeten aus der Region über mögliche Vergeltungsmaßnahmen gegen Israel führen. Bereits seit den Eskalationen im April zwischen Iran und Israel meiden viele europäische und amerikanische Fluglinien den iranischen Luftraum aus Sicherheitsgründen. Ein Flug von Singapore Airlines nach London Heathrow flog am Freitag statt über Iran durch Turkmenistan und Aserbaidschan. Jedoch sind immer noch zahlreiche Airlines über Iran unterwegs, darunter Etihad, Emirates, FlyDubai, Qatar Airways und Turkish Airlines. In Folge der jüngsten Spannungen haben auch Air India, Lufthansa Group, United Airlines, Delta Air und ITA Airways Flüge nach Tel Aviv ausgesetzt. Flugverbindungen nach Beirut werden ebenfalls häufig storniert oder verschoben, insbesondere nach einer Raketensalve auf den von Israel besetzten Golanhöhen, die Israel Hisbollah zuschreibt. Kanada setzte Flüge in den libanesischen Luftraum für einen Monat aus, während Großbritannien Piloten vor Risiken durch Boden-Luft-Raketen in der libanesischen Luft warnt. Sollte sich die Lage weiter zuspitzen, könnte der zivile Luftverkehr verstärkt Gefahren durch Drohnen, Raketenangriffe und GPS-Spoofing ausgesetzt sein, warnt OpsGroup.
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