Luftangriff trifft Flüchtlingscamp im Gazastreifen

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Ein israelischer Luftschlag hat nach Angaben von Hilfsorganisationen in der südlichen Stadt Rafah des Gazastreifens ein Flüchtlingslager getroffen, der schwere Verluste zur Folge hatte. Inmitten von Zelten geflüchteter Zivilisten sorgte das Bombardement nach Berichten des Palästinensischen Roten Halbmonds für dutzende Verletzte und mehr als fünfzehn Todesfälle. Ärzte ohne Grenzen, die eine Rettungsstation vor Ort unterhalten, stellten in ihrer düsteren Bilanz fest, dass die Anzahl der Toten sogar bedeutend höher liegen könnte. Das israelische Militär begründete den Angriff mit Geheimdienstinformationen über die Präsenz führender Hamas-Terroristen, von denen zumindest zwei getötet wurden. Gleichwohl versicherte die Armee, dass die Berichte über zivile Verluste geprüft werden. Der Angriff stieß insbesondere deshalb auf Kritik, da das getroffene Gebiet zuvor als Schutzzone für fliehende Menschen klassifiziert wurde. Ärzte ohne Grenzen zeigten sich von der Tragödie schockiert und wiesen darauf hin, dass es im Gazastreifen aktuell keinen sicheren Ort mehr gäbe. Die Entscheidung des Internationalen Gerichtshofs, welcher die israelische Armee zur sofortigen Beendigung des Militäreinsatzes in Rafah aufgefordert hat, stößt auf eine realpolitische Begrenzung, da die UN-Richter nicht über Druckmittel zur Durchsetzung derartiger Beschlüsse verfügen. Parallel dazu wurde Tel Aviv zum Ziel von Raketenangriffen aufgrund des wieder aufflammenden Konflikts. Der Beerdigungszug einer israelischen Geisel, die von Hamas-Terroristen entführt worden war, unterstrich die angespannte Stimmung zusätzlich. Zudem kam es bei einem Vorfall nahe Hebron im Westjordanland zu einer tödlichen Konfrontation zwischen einem palästinensischen Angreifer und israelischen Streitkräften. Währenddessen eröffnete sich durch eine Kooperation Ägyptens und der USA ein neuer Korridor für Hilfslieferungen in den Gazastreifen via Kerem Schalom, womit ein hoffnungsvolles Signal für die Versorgung der notleidenden Bevölkerung gesetzt wurde. In Deutschland lenkten lautstarke Proteste im Rahmen eines Demokratiefestes die Aufmerksamkeit auf den Konflict, als Außenministerin Annalena Baerbock von Teilnehmern unter anderem zur Beendingung von Waffenlieferungen an Israel aufgefordert wurde.
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