Lucid Motors erhält Milliardenfinanzierung für SUV-Launch

Der Elektrofahrzeughersteller Lucid Motors meldete im zweiten Quartal beeindruckende Wachstumszahlen und sicherte sich eine bedeutende Kapitalzuführung, um die Einführung seines Gravity-SUV voranzutreiben. Laut Lucid-CEO Peter Rawlinson konnte das Unternehmen in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen Rekordlieferungen verzeichnen. Mit nahezu 2.400 ausgelieferten Fahrzeugen übertraf Lucid seine Hauptkonkurrenten, insbesondere die renommierten deutschen Marken, deutlich. Trotz durchgeführter Preissenkungen erlebt Lucid weiterhin eine starke Nachfrage nach seinen Fahrzeugen. Im Februar hatte Lucid Preissenkungen für die meisten seiner Elektrofahrzeuge angekündigt und bot bis zu $1.000 für den Kauf von Ladegeräten an. Dies war bereits die dritte Preisreduktion innerhalb von sieben Monaten. Rawlinson betonte, dass das Unternehmen nun auch erschwinglichere Modelle anbietet, darunter den Air Pure, den energieeffizientesten Wagen der Welt, der ab $69.900 startet. Lucid steht kurz vor der Einführung seines SUVs, dem Lucid Gravity, und hat sich für diesen Schritt eine Kapitalzufuhr von $1.5 Milliarden durch den größten Anteilseigner, den Public Investment Fund (PIF) Saudi-Arabiens, gesichert. Diese Finanzspritze wird die Produktionsanfänge des Gravity später in diesem Jahr unterstützen und die Finanzierung des Unternehmens bis ins vierte Quartal 2025 sicherstellen. Rawlinson hob hervor, dass die Partnerschaft mit dem PIF, die über eine bloße finanzielle Investition hinausgeht, Lucid auf besondere Weise auszeichnet. Die Kooperation soll auch dazu beitragen, Saudi-Arabiens Vision 2030-Ziele zu erreichen, darunter wirtschaftliche, soziale und kulturelle Diversifikation. Zusätzlich zu der SUV-Produktion wird Lucid in Saudi-Arabien eine neue Produktionsstätte mit einer Jahreskapazität von 150.000 Fahrzeugen errichten. Die jüngste Kapitalerhöhung umfasst den Verkauf von wandelbaren Vorzugsaktien im Wert von $750 Millionen und eine vergleichbare Kreditlinie, markiert die zweite Investition einer PIF-Tochter innerhalb dieses Jahres. Lucid verzeichnete im zweiten Quartal einen Verlust von 29 Cent pro Aktie, verglichen mit 38 Cent im Vorjahreszeitraum, jedoch schlechter als von Wall Street erwartete 26 Cent pro Aktie. Der Umsatz belief sich auf $200,6 Millionen, gegenüber $150,8 Millionen im Vorjahr und lag damit über den Konsenserwartungen von $192 Millionen. Cantor Fitzgerald stufte die Lucid Group von „untergewichtet“ auf „neutral“ hoch und behielt das Kursziel von $4 bei. Die Lucid-Aktien stiegen im vorbörslichen Handel um 11% und zuletzt um 3% auf $3,08. Cantor Fitzgerald betonte die Bedeutung der Kapitalerhöhung für die langfristige Bindung des PIF an Lucid.