Liefergeschäft neu sortiert: Delivery Hero trennt sich von Foodpanda Taiwan und gewinnt Uber als Teilhaber

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Im Zuge der strategischen Neuausrichtung hat der MDax-konnotierte Essenslieferdienst Delivery Hero einen bedeutenden Schritt vollzogen: Die Abstoßung des taiwanischen Ablegers Foodpanda an den amerikanischen Mitbewerber Uber ist besiegelt. Die Branchenbeobachter sehen in dieser Transaktion einen Wendepunkt für das Berliner Unternehmen, welches mit der Verschlankung seiner Geschäftsaktivitäten in Asien einen erheblichen Fortschritt macht. Für eine Summe von 950 Millionen US-Dollar geht Foodpanda in den Besitz von Uber über. Diese Übernahme, die weniger einbringt als von Delivery Hero-CEO Niklas Östberg ursprünglich erhofft, scheint dennoch eine wohlüberlegte Entscheidung zu sein. Berichte deuten darauf hin, dass frühere Kaufpreiserwartungen bei über einer Milliarde US-Dollar lagen. Der Verkauf verschafft dem deutschen Lieferdienst nicht nur monetären Spielraum, sondern Uber etabliert sich damit ferner als dominierende Kraft auf dem taiwanischen Markt. Zum positiven Echo tragen auch die Reaktionen der Analysten bei. Unter anderem ist Giles Thorne von Jefferies der Ansicht, dass der Verkauf zum richtigen Zeitpunkt erfolgt und signifikanten Schutz vor finanziellen Risiken bietet, wenngleich er auf potenzielle, langwierige kartellrechtliche Untersuchungen hinweist, welche aus dem Deal resultieren könnten. Der Markt für Lebensmittellieferungen in Taiwan könnte nämlich durch die Firma Uber monopolisiert werden. Das Abkommen beinhaltet auch eine Aktienkomponente, bei der Uber etwa drei Prozent Anteil an Delivery Hero über eine Kapitalerhöhung erwirbt. Diese Kapitalspritze manifestiert sich in rund 8,4 Millionen neuen Aktien, die zum Stückpreis von 33 Euro an Uber gehen, und spült dem Berliner Konzern frische 278 Millionen Euro in die Kassen. Der Zeitpunkt des Deals fällt zusammen mit der bevorstehenden Ernennung von Scott Ferguson, Gründer von Sachem Head, zum Aufsichtsratsmitglied bei Delivery Hero. Sachem Head ist bekannt als aktivistischer Investor und verfügt über 3,6 Prozent der Unternehmensanteile. Der erfolgreiche Abschluss des Verkaufs sollte innerhalb der ersten Jahreshälfte 2025 besiegelt sein. Bei aller Positivität bleibt der Rückzug aus Asien für Delivery Hero herausfordernd. Die Verhandlungen mit anderen Interessenten, unter denen sich unter anderem der Konkurrent Grab befand, erreichten keinen erfolgreichen Ausgang. Der Wechsel von Finanzchef Emmanuel Thomassin zum britischen Unternehmen Wise zum 1. Oktober 2024 begleitet die Neuigkeiten, die dennoch Investoren beruhigen könnten. Die Sorgen um die Finanzkraft von Delivery Hero zur Schuldentilgung könnten sich mit dieser Transaktion vermindern. Ein entscheidender Schritt, der die finanzielle Geschmeidigkeit des MDax-Unternehmens bewahren kann.
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