Lieferengpass schmälert Ryanairs Flugzeugflotte und Passagierprognose

Eulerpool News
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In einer Phase, die von unternehmerischen Turbulenzen der Flugzeugindustrie gezeichnet ist, erleidet die europäische Billigfluglinie Ryanair einen Dämpfer aufgrund verzögerter Lieferungen durch den Flugzeugbauer Boeing. Wie Ryanair zuletzt kommunizierte, wird das Luftfahrtunternehmen bis zum Sommer lediglich 40 der ehemals 57 bestellten Mittelstreckenjets des Typs 737-Max entgegennehmen können. Diese Nachricht zwingt Ryanair zur Korrektur der ursprünglichen Geschäftspläne. Michael O'Leary, der CEO der irischen Airline, musste seine Erwartungen an das Passagieraufkommen für das nächste Geschäftsjahr herunterschrauben und prognostiziert nun eine Zahl von unter 200 Millionen. Diese neuste Revision der Fluggastzahlen, vormals auf 205 Millionen taxiert, folgt der anhaltenden Unsicherheit in der Zulieferkette und der Produktionskapazität Boeings. Seit zwei verhängnisvollen Abstürzen von Boeing 737-Max-Flugzeugen vor etwa fünf Jahren befindet sich der zweitgrößte Flugzeughersteller weltweit in einer tiefgreifenden Krise. Obschon die Flugverbote für dieses Modell aufgehoben wurden, hat ein jüngst knapp verabreichtes Beinahe-Unglück einer Boeing 737-9 Max der Alaska Airlines und die nachfolgend strengere Kontrolle durch die US-Luftfahrtbehörde FAA Boeing in eine missliche Lage gebracht. Ferner wurde dem amerikanischen Konzern untersagt, die Produktion der betroffenen 737-Max-Serie zu erhöhen. Ryanairs Geschäftsstrategie für die bevorstehende Sommersaison steht somit auf dem Prüfstand, und O'Leary betont, vorerst keine weiteren Maschinenlieferungen in seine Planungen miteinzubeziehen. Der Lieferrückstand bedeutet für Ryanair nicht nur eine gedämpfte Wachstumserwartung, sondern stellt auch die Anpassungsfähigkeit und Flexibilität der Airline auf die Probe.