Leichter Rückgang der Ölpreise trotz Spannungen und Lieferkürzungen

Eulerpool News
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In einer leichten Abwärtsbewegung präsentierten sich am Freitag die Ölpreise, wobei der Kostenpunkt für ein Barrel der Nordseesorte Brent um 60 Cent auf den Stand von 82,37 US-Dollar sank. Die amerikanische Variante West Texas Intermediate, kurz WTI, verzeichnete ebenfalls eine Reduzierung um 66 Cent und notierte bei 78,28 Dollar. Auffälligerweise bot der Tag keine markanten Impulse, die einen stärkeren Preisausschlag ausgelöst hätten. Ausgenommen war eine temporäre Unterbrechung der bedeutenden US-Ölpipeline Keystone durch den Betreiber TC Energy, welche für einen kurzweiligen Preisanstieg sorgte. Diese wurde allerdings als präventive Maßnahme ohne Zwischenfälle hinsichtlich auslaufenden Rohöls durchgeführt. Interessant zu vermerken ist die von Bloomberg berichtete Drosselung der russischen Rohölexporte. Solche Entwicklungen führten dazu, dass die zuvor überschrittenen Fördergrenzen des Opec+-Bündnisses wieder eingehalten werden konnten. Carsten Fritsch, Analyst und Rohstoffexperte der Commerzbank, deutet an, dass diese Reduzierung möglicherweise temporärer Natur sein könnte. Sie könnte auf saisonale Störungen oder bald wirksam werdende US-Sanktionen zurückführbar sein. Derweil stehen die grundlegenden Bedingungen des Erdölmarktes relativ konstant. Anhaltende geopolitische Risiken, unter anderem der Gaza-Konflikt, sowie angespannte Verhältnisse im Nahen Osten bedingen weiterhin Risikoprämien und sprechen grundsätzlich für ein hohes Preisniveau. Jedoch wird die Nachfrage nach Erdöl und dessen Derivaten wie Benzin und Diesel von einer schwächelnden Weltwirtschaft gedämpft, was das Angebot der Opec+ knapp hält.