Leichte Erholung am Ölmarkt vor dem Wochenende

An den internationalen Ölmärkten verzeichneten die Preise am Freitag eine bescheidene Aufwärtsbewegung. Die Sorte Brent aus der Nordsee, als Benchmark für weltweite Ölpreise angesehen, legte um 34 Cent zu und markierte einen Wert von 83,61 US-Dollar je Barrel für die Lieferung im Juli. Ihr amerikanisches Pendant, das West Texas Intermediate (WTI), kletterte für das Junifass parallel um 36 Cent auf 79,59 Dollar. Als Stabilisationsfaktor wirkten dabei die Signale aus den USA, wonach die Federal Reserve womöglich ihre straffe Geldpolitik zeitiger als bisher angenommen lockern könnte. Die jüngsten Inflationsdaten, die hinter den Prognosen zurückblieben, bildeten den Hintergrund für diese Erwartungen. Zudem hat das fortwährend geringe Angebot von Rohöl aus den führenden Produktionsländern eine preisstützende Wirkung. In der Gesamtbetrachtung der Woche zeichnet sich für die Rohölpreise ein moderates Plus ab, obwohl es an signifikanten Impulsen fehlte. Seit Monatsstart bewegten sich die Preise in einem relativ engen Rahmen, ohne größere Schwankungen zu verzeichnen. Barbara Lambrecht, Rohstoffexpertin bei der Commerzbank, hebt hervor, dass trotz eines spürbaren Rückgangs der US-Ölreserven kein nennenswerter Preisanstieg zu registrieren ist. Diese Entwicklung könnte die bevorstehende Konferenz des Opec+-Verbunds überschatten. Lambrecht erwartet, dass es für die Opec+ – ein Zusammenschluss der OPEC-Mitglieder und weiterer bedeutender Ölproduzenten wie Russland – schwierig sein könnte, die selbst auferlegten Kürzungen im Juli aufzuheben, ohne einen Preisverfall zu riskieren.