Lanxess-Aktien nach Ausblick enttäuscht: Kurseinbruch trotz stattlicher März-Gewinne

Eulerpool News
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Nach einem erfreulichen Höhenflug im März, der die Anteilsscheine des Chemiekonzerns Lanxess um beeindruckende 12 Prozent ansteigen ließ, haben die Hoffnungen auf eine langfristige Erholung einen Dämpfer erhalten. Ein Blick auf den operativen Gewinn für das Jahr 2023 verheißt zwar Stabilität, deckt sich genau mit der durchschnittlichen Prognose von Marktanalysten, doch der zukunftsorientierte Ausblick gibt nur wenig Anlass zur Hoffnung auf eine ausgiebige Genesung des Unternehmens. Die Anleger reagierten dementsprechend sensibel und ließen den Aktienkurs um 8,2 Prozent fallen, was das Papier auf den tiefsten Wert der letzten Woche drückte. Marktbeobachter wie der Jefferies-Analyst Chris Counihan sahen bereits Anzeichen für eine bevorstehende Marktkorrektur. Die erwartete merkliche Besserung des EBITDA um 22 Prozent, teilweise sogar bis zu 29 Prozent in einigen Schätzungen, kontrastierte scharf mit den realistischeren, bescheideneren Prognosen des Konzerns selbst, der lediglich von einer gemäßigten Gewinnsteigerung für das Jahr 2024 ausgeht. Konstantin Wiechert von der Baader Bank anerkannte zwar den stärker als erwartet ausgefallenen Free Cashflow als Unterstützung für die Entschuldung des Unternehmens. Doch auch er betonte, dass der verhaltene Ausblick von Lanxess wenig Spielraum für Enthusiasmus im nächsten Geschäftsjahr bietet. Zwar kam der moderate Anstieg des EBITDA für Wiechert nicht unerwartet, dennoch könnte die gegenwärtige Konsensschätzung von über 600 Millionen Euro nach unten korrigiert werden, nachdem das bereinigte EBITDA in 2023 im Vergleich zum Vorjahr auf 512 Millionen Euro gesunken war. Wiecherts kritische Anmerkung bezieht sich auch auf Märkte mit noch zyklischeren Geschäftsmodellen wie etwa die von Duft- und Aromen-Herstellern, hier insbesondere Symrise und Givaudan, die in der Vergangenheit optimistischere Signale aussandten. Die Entwicklung sorgt dafür, dass der Aktienkurs von Lanxess im Jahresvergleich weiterhin nicht in Schwung kommt. Der jüngste Rücksetzer hat das bisherige Minus im laufenden Jahr auf über 15 Prozent ansteigen lassen, womit die Titel im MDax nunmehr zu den zehn schwächsten Performern gehören.