Künstliche Intelligenz: Hoffnungsträger oder Job-Killer?

  • 47% der Deutschen befürchten Arbeitsplatzverluste durch KI laut Allianz Trade Umfrage.
  • Arne Holzhausen betont die Notwendigkeit von Umschulungen und Weiterbildung für die Nutzung von KI.

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Künstliche Intelligenz (KI) löst in Deutschland zunehmende Besorgnis um Arbeitsplatzverluste aus, wie eine aktuelle Umfrage von Allianz Trade zeigt. Demnach befürchten 47 Prozent der Befragten, dass KI die Zahl der verfügbaren Jobs verringern wird. Nur 35 Prozent sind optimistisch und glauben, dass durch KI neue Arbeitsplätze entstehen könnten. Die repräsentative Befragung, die zwischen dem 26. April und dem 13. Mai durchgeführt wurde, umfasste fast 6300 Personen aus sechs europäischen Ländern, darunter 1020 Deutsche. Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass auch in anderen europäischen Ländern die Sorge über Arbeitsplatzverluste dominiert: 46 Prozent der Befragten teilen diese Ängste. Gleichzeitig sehen nur 33 Prozent der Befragten die Möglichkeit, dass durch KI neue Arbeitsplätze entstehen werden. Über die Arbeitsplatzangst hinaus ist die Sorge um eine zunehmende Ungleichheit weit verbreitet. 53 Prozent der Deutschen glauben, dass KI die Schere zwischen Gebildeten und weniger Gebildeten weiter öffnen wird, während nur ein Viertel diesem Trend optimistisch gegenübersteht. Im Durchschnitt aller sechs befragten Länder sind die Verhältnisse ähnlich gelagert: 51 Prozent sehen steigende Ungleichheit, verglichen mit 21 Prozent, die optimistisch sind. Arne Holzhausen, Leiter Versicherung, Vermögen und ESG bei Allianz Research, erklärt, dass die europäische Bevölkerung durch den raschen technologischen Wandel verunsichert sei. Er betont jedoch die potenziellen wirtschaftlichen Vorteile der KI und unterstreicht, dass der Schlüssel darin liege, KI als Ergänzung zu menschlichen Fähigkeiten einzusetzen, anstatt Mitarbeiter zu ersetzen. Dies setze jedoch erhebliche Investitionen in Umschulungen und Weiterbildung voraus, um die Arbeitnehmer auf neue Arbeitsformen vorzubereiten. Im Kontext des Fachkräftemangels könnte KI laut Holzhausen sogar einen positiven Effekt haben. Die Technologieentwicklung findet in einer Zeit des demografischen Wandels statt, mit einer alternden Bevölkerung und einem schrumpfenden Arbeitskräftepotenzial, was insbesondere in vielen Sektoren zu Engpässen führen könnte. KI könnte durch die Steigerung der Produktivität und die Automatisierung von Routineaufgaben helfen, diesen Herausforderungen zu begegnen.
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