Kreml veranlasst Nuklearübung als Antwort auf westliche Äußerungen

Eulerpool News
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In einer Zeit, in der die Augen der Welt besorgt auf den anhaltenden Konflikt in der Ukraine gerichtet sind, sendet Russland ein besorgniserregendes Signal: Eine bevorstehende Übung taktischer Nuklearstreitkräfte, die von Präsident Wladimir Putin veranlasst wurde. Obwohl es keine Anzeichen dafür gibt, dass diese Manöver tatsächlich mit echten Atomwaffen durchgeführt werden, spiegelt dies die Absichten des Kreml wider, seinen Willen durch Drohgebärden zu manifestieren und so auf Gedanken westlicher Politiker über mögliche Truppenunterstützungen für die Ukraine zu reagieren. "Die Aktivitäten der bevorstehenden Übung dienen dazu, die Bereitschaft und möglichen Einsatz nicht strategischer Atomwaffen zu simulieren," verkündete das Russische Verteidigungsministerium. Dabei blieb offen, ob und inwieweit realitätsnahe Trägersysteme zum Einsatz kommen. Über den genauen Zeitpunkt und Ort der Übung wurde Stillschweigen bewahrt. Bekannt ist jedoch, dass Einheiten des südlichen Militärbezirks sowie der Marine an dem Manöver teilnehmen werden. Die Geschichte zeigt, dass Russland bereits häufiger seine Nuklearmacht ohne den Einsatz von nuklearen Sprengköpfen demonstriert hat. Erinnert sei an die Tests von zwei Interkontinentalraketen und diversen Marschflugkörpern im vergangenen Oktober, um Abschreckung zu signalisieren und die militärische Schlagkraft zu testen. Der aktuelle Anlass für die Übungsankündigung ist anscheinend in den "provokanten" Kommentaren einiger westlicher Vertreter gegenüber Russland zu suchen. Dabei wurde Frankreichs Präsident Emmanuel Macron konkret erwähnt, der nicht ausschließt, dass westliche Bodentruppen im Falle eines Durchbruchs der russischen Linien auf eine ukrainische Aufforderung hin entsendet werden könnten – ein Szenario, das zur aktuellen Stunde jedoch nicht vorliegt. In Europa wird unterschiedlich auf Macrons Worte und die Ankündigung Russlands reagiert. Während Bundeskanzler Olaf Scholz Entsendungen von Truppen ablehnte, wird von Berliner Seite aus keine veränderte Lage in der Bereitschaft der russischen Atomstreitkräfte festgestellt. Dennoch herrscht Unmut über das aggressive Vorgehen des Kremls: Omid Nouripour und ein Sprecher des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell verurteilen die provokative Haltung Russlands. Auch über den europäischen Kontinent hinaus werden Stimmen laut. Die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen betonte die potenziell deeskalierende Rolle Chinas im Hinblick auf Russlands nukleare Rhetorik und hofft auf eine fortwährende mäßigende Einflussnahme durch den chinesischen Staats- und Parteichef Xi Jinping.