Kostendisziplin im Fokus: Hella zieht Konsequenzen aus dem schmalen Umsatzwachstum

Eulerpool News
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Die Herausforderungen für die Automobilzulieferindustrie sind weiterhin präsent, was sich bei dem Lippstädter Unternehmen Hella in einem maßvollen Umsatzwachstum widerspiegelt. Die Konzernführung unter Bernard Schäferbarthold hat entschiedene Schritte angekündigt, um auf die prognostizierte Stagnation der globalen Autoproduktion und besonders auf die schleppende Erholung in Europa zu reagieren. Bekannt für seine Expertise im Bereich der Fahrzeugbeleuchtung, plant Hella eine strategische Neuausrichtung der Produktion sowie eine effizientere Nutzung des Forschungs- und Entwicklungsbudgets. Dieser strategische Vorstoß hinterließ deutliche Spuren am Aktienmarkt, wo die Papiere von Hella ein vorübergehendes Tief erreichten, sich jedoch stabilisieren konnten. Die Marktdynamik spiegelt das Vertrauen und auch die Skepsis der Analysten wider. Insbesondere die Fachmeinung von JPMorgan-Analyst Akshat Kacker deutet darauf hin, dass die neuesten Unternehmensprognosen genau beäugt werden. Der Geschäftsbericht verheißt allerdings keine großen Sprünge: Für das laufende Jahr wird eine lediglich marginale Besserung gegenüber den Vorjahreszahlen erwartet. Prognostiziert werden ein Umsatz zwischen 8,1 und 8,6 Milliarden Euro und eine operative Marge von 6 bis 7 Prozent, Zahlen, die bei den Experten gemischte Reaktionen hervorrufen. Ein ambitioniertes Sparprogramm soll die Weichen für die Zukunft stellen. Hierbei avisiert der Fahrzeugbeleuchtungsprofi bis Ende 2028 Kostensenkungen in Höhe von 400 Millionen Euro brutto, wovon schon bis 2025 ein bedeutender Anteil realisiert werden soll. Im Zuge dieser Umstrukturierung ist auch die Frage nach Standortveränderungen und Kapazitätsanpassungen ein bedeutender Diskussionspunkt, wobei der Fokus auf sozialverantwortlichen Umgestaltungen liegt. Die gesamte Automobilzuliefererbranche kämpft mit ähnlichen Gegenwinden. Zum Vergleich: Continental arbeitet bereits an der Umsetzung eines umfassenden Sparprogramms. Hella hingegen setzt eher auf eine moderate Erholung und blickt besonders kritisch auf die europäischen Marktaussichten, die bis 2025 um beinahe 30 Prozent hinter den Vor-Pandemie-Prognosen zurückbleiben könnten. Trotz der herausfordernden Aussichten konnte Hella im vergangenen Jahr ein Umsatzwachstum von 10,3 Prozent verbuchen, allerdings unter den Erwartungen der Analysten. Die Elektroniksparte, die insbesondere durch die sinkende Nachfrage nach Elektroautos beeinträchtigt wurde, bleibt ein kritischer Punkt in der Unternehmensstrategie. Hella ist seit Anfang 2022 Teil des französischen Zuliefererkonzerns Forvia und steht vor der Herausforderung, seine Position in einem hart umkämpften Markt zu stärken. Die detaillierte finanzielle Berichterstattung wird vom Unternehmen am 15. März erwartet, was Investoren und Branchenanalysten weitere Einblicke in die finanzielle Gesundheit und strategische Ausrichtung Hellas geben wird.