KNDS enthüllt hochmodernen Leopard 2 A-RC 3.0 auf Eurosatory

  • KNDS stellt den technologisch fortschrittlichen Leopard 2 A-RC 3.0 Panzer bei Eurosatory vor.
  • Trotz vertraglicher Verpflichtungen gibt es Bedenken hinsichtlich der zögerlichen Modernisierung der Bundeswehr.

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Der deutsch-französische Panzerbauer KNDS hat auf der Rüstungsmesse Eurosatory eine technologisch weiterentwickelte Version des Kampfpanzers Leopard 2 vorgestellt. Die neue Variante, der Leopard 2 A-RC 3.0, besticht durch einen unbemannten und ferngesteuerten Turm. Dieser ermöglicht den schnellen und flexiblen Austausch von Geschützen im Kaliberbereich zwischen 120 und 140 Millimetern. KNDS, die strategische Allianz zwischen dem deutschen Panzerbauer KMW und dem französischen Rüstungsunternehmen Nexter, verfolgt ambitionierte Ziele. Der Konzern sieht den Leopard 2 A-RC 3.0 als 'Brückenlösung' zum zukünftigen Landkampfsystem MGCS und stuft ihn als 'entscheidenden technologischen Vorläufer' ein. Besondere Innovation des neuen Leopard 2 ist die Konstruktion der Kanone, die nicht in das Fahrzeuginnere eintaucht. Dies ermöglicht es der drei- bis vierköpfigen Besatzung, komplett innerhalb einer besonders geschützten Mannschaftszelle in der Wanne des Panzers untergebracht zu sein. Diese Anordnung bietet erhöhten Schutz, reduziert das Gewicht merklich und erhöht zugleich die Feuerkraft gegen Bedrohungen aus der Nahdistanz und aus der Luft. Zusätzliche Sicherheit bietet eine ferngesteuerte Waffenstation zur Drohnenabwehr sowie ein Lenkflugkörpersystem für den zielgerichteten Einsatz auch während der Fahrt. KNDS betont die Kompatibilität der Innovationen. Alle derzeit im Einsatz befindlichen Varianten des Leopard 2 können auf den Ausstattungsstandard des neuen Modells aufgerüstet werden. Besondere Aufmerksamkeit erhält das neue Geschütz 'Ascalon', das als besonders leistungsfähig und flexibel konzipiert ist. Aktuell hat KNDS rund 800 Waffensysteme im Einsatz an der ukrainischen Front oder zur Lieferung an die Ukraine vertraglich gebunden. Damit zähle sich das Unternehmen zu den bedeutendsten industriellen Unterstützern der Ukraine im Konflikt gegen Russland. Hinsichtlich der Modernisierung der Bundeswehr zeigt sich KNDS jedoch besorgt über die zögerlichen Bestellungen. Frank Haun, der Geschäftsführer von KNDS, wies bereits in der 'FAZ' darauf hin, dass mit dem aktuellen Bestand von rund 300 einsatzbereiten Kampfpanzern lediglich ausreichende Verteidigungsmöglichkeiten für Augsburg, jedoch nicht für München oder Berlin gegeben seien. Haun äußert zudem Zweifel am Beschaffungstempo der Bundeswehr unter Verteidigungsminister Boris Pistorius. Obwohl ein Rahmenvertrag für 123 Leopard-Panzer geschlossen wurde, seien bislang nur 18 Panzer bestellt worden – eine Anzahl, die derzeit lediglich den an die Ukraine gelieferten Panzern entspricht. Die meisten Aufträge des Jahres 2023 habe das Unternehmen von anderen NATO-Staaten erhalten.
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