KKR lockt mit Milliarden: Encavis vor Übernahme durch US-Investoren

Eulerpool News
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Die Weichen am Energiemarkt werden neu gestellt: Der Wind- und Solarparkbetreiber Encavis steht vor der Übernahme durch den US-Investor KKR, zusammen mit weiteren Partnern wie dem deutschen Traditionsunternehmen Viessmann. Die Übernahmeofferte für den Hamburger Energieerzeuger liegt bei eindrucksvollen 17,50 Euro je Anteilsschein und zieht eine Gesamtbewertung von circa 2,8 Milliarden Euro nach sich – ein Plus von 54 Prozent im Vergleich zu Börsenschlusstagen vor den ersten Übernahmegerüchten. Erheblichen Rückenwind erlebt dadurch die Encavis-Aktie, die deutlich an Wert zulegen konnte und den vorgeschlagenen Preis fast erreicht. Mit ankernden Investoren, die nahezu ein Drittel des Unternehmens halten, hat KKR stabile Unterstützung für den Deal erlangt, begünstigt durch die Zustimmung der Encavis-Führung. Der Schritt von Viessmann – kürzlich nach dem Verkauf seiner Klimasparte auf finanziellen Höhenflügen – könnte weit mehr als eine kapitalistische Investition bedeuten, wie Aussagen aus dem operativen Management verraten. Neben der erwarteten Überkreuzbeteiligung durch die Vermögensverwaltung Abacon, die ihren Anteil auf 12,5 Prozent einpendeln wird, lassen die Führungsriege und Investoren durchblicken, dass Encavis weitreichende operative Möglichkeiten in bevorstehenden Marktveränderungen erhalten soll. Eine interessante Parallele zieht Analyst Martin Comtesse von JPMorgan, der KKR’s jüngere Aktivitäten im europäischen Energiesektor als Signal für verstärktes Engagement deutet. Binnen weniger Monate war der Investor bereits in Unternehmen wie Smart Metering Systems und Greenvolt involviert. Die Verbindung von Private-Equity-Kapital und dem rasant entwickelnden Energiegeschäft scheint für Encavis geschäftsführende Ebenen geradezu eine Notwendigkeit, um das Unternehmen auf Kurs zu halten. Gleichzeitig sollen die bisherigen Werte und die Identität von Encavis bewahrt bleiben, ein Versprechen, welches die Belegschaft beruhigen dürfte. Die Vision für die Zukunft liegt bereits auf dem Tisch: Das Unternehmen teilt eine verstärkte Ausbauplanung für seine Wind- und Solarparks mit. Mit avisierten 7 Gigawatt Erzeugungskapazität bis 2027 zeigt Encavis einen kühnen Expansionsdrang. Operative Hürden für das aktuelle Jahr werden dabei offen angesprochen, wobei für das Folgejahr bereits ein Umsatzplus einkalkuliert ist. Die Geschäftszahlen von Encavis belegen eine solide Basis für die ambitionierten Zukunftspläne: Ein operativer Erlös, der das vorjährige Ergebnis nahezu erreicht, trotz eines leichten Rückgangs im operativen Gewinn, spricht für die Marktpositionierung des MDax-Konzerns.