Justiz kreist erneut Steinhoff-Manager ein: Vorwurf der Steuerhinterziehung in Millionenhöhe

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Ein weiteres Mal rückt ein Ex-Manager des Steinhoff-Imperiums in den Fokus der Justiz, diesmal aufgrund des Vorwurfs, beträchtliche Steuerschulden gegenüber dem Fiskus verheimlicht zu haben. Ein Prozessbeginn ist für den kommenden Montag am Landgericht Oldenburg angesetzt, wie durch eine offizielle Gerichtsmitteilung bekannt wurde. Der Angeklagte, ein 64-jähriger ehemaliger Geschäftsführer europäischer Tochtergesellschaften des Möbelgiganten, sieht sich mit dem ernsten Vorwurf konfrontiert, in einem Zeitraum von etwa vier Jahren – spezifisch zwischen Oktober 2008 und August 2012 – Steuern in einer Größenordnung von über 26 Millionen Euro nicht abgeführt zu haben. Diese schwerwiegende Anschuldigung setzt sich fort im Verdacht, absichtlich fehlerhafte Informationen den Finanzbehörden gegenüber abgegeben zu haben, um die Steuerlast zu verringern. Ein finales Urteil wird im Zentrum der mittelständischen Justiz von Oldenburg möglicherweise Mitte Mai erwartet. Doch ist der Beklagte kein Unbekannter in den Gerichtssälen. Bereits zuvor hat er in zwei Instanzen Urteile erfahren: Ein kürzlich ergangenes Urteil des Landgerichts Oldenburg sah eine Haftstrafe von drei Jahren und drei Monaten sowie eine Geldstrafe vor, die sich nach der Menge nicht deklarierter Bonuszahlungen richtet. Die Versäumnisse des Managers, Einnahmen in Höhe von 2,9 Millionen Euro zu deklarieren, wurden ihm dadurch strafrechtlich angelastet. Ebenso stand er wegen unsauberer Bilanzierung im Zuge des Bilanzskandals rund um Steinhoff vor Gericht und erhielt eine Bewährungsstrafe von zwei Jahren. Ein Kollege wurde in parallelen Verfahren mit einer härteren Strafe von dreieinhalb Jahren belegt, ebenfalls wegen Falschangaben in der Bilanzführend sowie Beihilfe zum Kreditbetrug. Die Justiz hat nicht nur den genannten ehemaligen Managern ihre Aufmerksamkeit geschenkt, sondern sucht auch weiterhin nach dem ehemaligen Konzernchef Markus Jooste und einem Treuhänder. Während das Verfahren gegen den Treuhänder gegen eine Geldauflage eingestellt wurde, bleibt Jooste verschwunden und ist Gegenstand einer internationalen Fahndung. Einmal gefeiert als Europas Möbelhandelsgigant, hat das Unternehmen Steinhoff, begründet von Bruno Steinhoff, mit dem Betrugsskandal und der darauffolgenden Entwertung an der Börse einen harten Schlag erlitten. Poco, einst ein Aushängeschild des Konzerns auf deutschem Boden, gehört mittlerweile zum Portfolio des Wettbewerbers XXXLutz. Steinhoff International Holdings, das globale Dach des Konzerns, lenkt seine Geschicke nun aus Amsterdam und Südafrika.