Jordanien richtet Luftraum auf mögliche iranische Angriffe aus

Die jordanischen Behörden haben eine bedeutende Vorsichtsmaßnahme ergriffen, um auf mögliche Konfliktszenarien vorbereitet zu sein. Flugzeuge, die den jordanischen Luftraum durchqueren, müssen nun mit zusätzlichem Treibstoff für 45 Minuten betankt sein. Diese Maßnahme soll sicherstellen, dass Maschinen im Falle eines iranischen Angriffs auf Israel, auch unter Einbeziehung des jordanischen Luftraums, flexibel genug sind, um kurzfristig alternative Routen zu wählen und in einem sicheren Nachbarstaat zu landen. Diese Regelung gilt bis Dienstag, Mitternacht (MESZ) und ist eine direkte Reaktion auf den im April erfolgten Angriff Irans auf Israel. Damals ereignete sich erstmals ein direkter Angriff Teherans auf Israel in der Form von über 300 Drohnen, Raketen und Marschflugkörpern. Im Zuge dieses Angriffs schloss Jordanien als erstes Land in der Region seinen Luftraum. Die geopolitische Bedeutung Jordaniens, das zwischen dem Iran und Israel sowie dem Irak liegt, macht solche Sicherheitsvorkehrungen besonders relevant. Laut Mark Zee, Vorsitzender der internationalen Luftverkehrsorganisation OPS Group, handelt es sich bei der Betankungsvorschrift um eine reine Vorsichtsmaßnahme. „Die zusätzlichen 45 Minuten Treibstoff erlauben es einem Flugzeug, den jordanischen Luftraum zu verlassen und in einem sicheren Nachbarstaat zu landen“, erklärt Zee. Seine Organisation bewertet diesen Schritt als Indikator dafür, dass Jordanien eine Wiederholung des Angriffs von April erwartet. Die jüngsten Ereignisse, wie die Tötung des Hamas-Auslandschefs Ismail Hanija und eines hochrangigen Militärkommandeurs der Hisbollah-Miliz im Libanon, haben die Spannungen in der Region weiter verschärft. Iran, Hisbollah und die islamistische Hamas haben bereits Vergeltung gegen Israel angekündigt, was die Gefahr eines großen Krieges im Nahen Osten weiter erhöht.