Jenoptik verzeichnet starken Quartalsstart dank Halbleiterboom

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Der Jenaer Technologiekonzern Jenoptik zeigt sich nach dem ersten Quartal aufgrund der regen Nachfrage aus der Halbleiterbranche mit signifikanten Steigerungen bei Umsatz und Ergebnis zufrieden. Trotz der gedämpften allgemeinen Marktsituation und enttäuschender Nachfrage in einigen Segmenten, gab sich Unternehmenschef Stefan Traeger optimistisch, im zweiten Halbjahr eine Belebung zu verzeichnen. Er bestätigte zudem die Jahresprognose. Die optimistischen Nachrichten ließen die Jenoptik-Aktie an diesem Vormittag um etwa neun Prozent in die Höhe schnellen, und sie avancierte zum Spitzenreiter im Index der mittelgroßen Börsenwerte, dem MDax. Analysten reagierten gemischt auf die Quartalsdaten: Während das Unternehmen bei Umsatz und Ergebnis die Erwartungen übertroffen hat, kritisierte Peter Rothenaicher von Baader den schwachen Auftragseingang und Dirk Schlamp von der DZ Bank sprach von einem ambivalenten Gesamtbild, obwohl die operative Marge positiv überraschte. Mit einem Anstieg des Ebitda um mehr als 20 Prozent auf 44,5 Millionen Euro und einem Nettogewinn von 15,4 Millionen Euro gegenüber 11,8 Millionen Euro im Vorjahr, unterstreicht Jenoptik seinen erfolgreichen Quartalsverlauf. Der Umsatz wuchs um 9,4 Prozent auf 256 Millionen Euro, europaweit ließ sich ein Aufwärtstrend beobachten, wohingegen in Amerika und Asien-Pazifik Rückgänge zu verzeichnen waren. Ein Schatten fiel indes auf den Konzern durch den Rückgang des Auftragsvolumens auf 242 Millionen Euro. Dies ist vor allem auf schleppende Nachfrage im Bereich optischer Test- und Messlösungen sowie in einigen Anwendungen in Life-Sciences und Medizintechnik zurückzuführen. Projektverschiebungen im nicht-photonischen Sektor trugen ebensfalls dazu bei. Für 2024 erwartet Traeger dank guter Geschäfte in der Halbleiterindustrie weiteres Wachstum, wobei ein Umsatzzuwachs im mittleren einstelligen Prozentbereich sowie eine Ebitda-Marge von 19,5 bis 20 Prozent angestrebt wird, inklusive möglicher Belastungen durch den Standortwechsel nach Dresden. Langfristig plant Jenoptik sogar eine Margensteigerung auf 21 bis 22 Prozent bis 2025, während das Umsatzziel bei 1,2 Milliarden Euro konstant bleibt. Jenoptik, hervorgegangen aus dem Carl-Zeiss-Konzern, treibt die Konzentration auf das Photonik-Geschäft in Bereichen wie Halbleiter und Elektronik, Medizintechnik, Biowissenschaften und Smart Mobility voran. Nach der Ausgliederung der Militärtechniksparte Vincorion und Akquisitionen wie Trioptics kündigt sich für 2025 auch die Fertigstellung der Halbleiterfabrik in Dresden an. Offen bleibt die Zukunft des Automatisierungsspezialisten Prodomax, ebenso wie der Industriemesstechnik-Anbieter Hommel-Etamic, die entweder innerhalb oder außerhalb der Gruppe weiterentwickelt werden könnten.
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