Japan bricht Rekorde mit Yen-Interventionen

  • Japan bricht Rekord bei Yen-Interventionen zur Bekämpfung des Wertverlusts.
  • Daten zeigen signifikanten Rückgang der Fremdwährungsreserven durch Verkauf von US-Staatsanleihen.

Eulerpool News·

Japan hat im April dieses Jahres einen neuen Rekord für ein tägliches Yen-Aufkaufprogramm aufgestellt. Um den damaligen Wertverlust des Yen zu bekämpfen, wurden an einem einzigen Tag US-Dollar im Wert von 5,92 Billionen Yen (entspricht 40,83 Milliarden US-Dollar) verkauft. Dies geht aus den nun veröffentlichten Quartalsdaten des japanischen Finanzministeriums (MOF) hervor. Am 29. April wendete Japan erstmals diese Rekordsumme auf. Bereits zwei Tage später, am 1. Mai, flossen nochmals 3,87 Billionen Yen in den Markt, um die nationale Währung zu stärken. Der vorherige Spitzenreiter eines solchen Eingriffs datiert auf den 21. Oktober 2022, als Japan 5,62 Billionen Yen einsetzte. Insgesamt zeigen die aktuellen Zahlen einen detaillierten Tagesbericht der enormen Intervention im Zeitraum vom 26. April bis zum 29. Mai. Diese Eingriffe trieben den Wert des Yen kurzfristig um 5 Prozent nach oben, konnte dessen langfristigen Abwärtstrend jedoch nicht aufhalten. Mitte des Jahres rutschte der Yen auf ein 38-Jahres-Tief von 161,76 Yen pro US-Dollar, was Tokyo zu weiteren Interventionen veranlasste. Im Juli investierte Japan nochmals 5,53 Billionen Yen in die Stabilisierung der Landeswährung. Ein weiterer bemerkenswerter Aufschwung des Yen ergab sich später im Juli. Händler lösten ihre Carry-Trades auf, nachdem eine Reihe wirtschaftlicher Daten die Furcht vor einer bevorstehenden Rezession in den USA und möglichen größeren Zinssenkungen der Federal Reserve schürten. Zeitgleich verzeichneten die Daten des Finanzministeriums Japans einen Rückgang der Fremdwährungsreserven auf 1,22 Billionen US-Dollar, ein Minus von 12,4 Milliarden US-Dollar im Vergleich zum Vormonat. Dieser Rückgang wird weitgehend auf den Verkauf von US-Staatsanleihen zur Finanzierung der Yen-Interventionen zurückgeführt. Zwar bleibt die genaue Zusammensetzung der ausländischen Reserven unklar, doch vermuten Analysten, dass ein Großteil in US-Treasuries investiert ist.
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