Jack Grealish und Declan Rice: Die Geschichte zweier Talente und ihrer Nationalitätenentscheidung

  • Jack Grealish und Declan Rice entschieden sich beide für die englische Nationalmannschaft, trotz anfänglicher Zugehörigkeit zu Irland.
  • Ihre Geschichten verdeutlichen die Komplexität nationaler Zugehörigkeit und die langen, diplomatischen Bemühungen dahinter.

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Eine Pressekonferenz mit erheblicher Verzögerung und gereizten Journalisten: alles drehte sich um Jack Grealish, der junge Ausnahmespieler. Im Mai 2015, im zarten Alter von 19 Jahren, sollte er seine erste Einberufung in die irische Nationalmannschaft für Spiele im Aviva Stadium in Dublin erhalten. Die Bühne war bereitet, doch plötzlich wurden neue Mannschaftslisten gedruckt – ohne Grealish. Wenig später wurde klar, dass England sich gegen die Konkurrenz aus Irland durchsetzen würde. Heute ist Grealish 28 und hat 36 Länderspiele für England absolviert. Kaum vorstellbar, dass er einst für die irische U21-Mannschaft spielte und als junger Mann die irische Fußballwelt dominierte. Aber die englische Fußball-Assoziation (FA) zögerte nicht, ihn für England zu sichern – ein Plan, der über Jahre hinweg mit behutsamer Diplomatie umgesetzt wurde. Nicht anders verlief die Geschichte von Declan Rice, nun 25, dessen Wurzeln ihn zunächst zu Irland geführt hatten. Mit drei Länderspielen für die irische A-Nationalmannschaft auf dem Konto, wurde er von der englischen FA umworben und wechselte schließlich die Seiten. Der Druck und die negativen Reaktionen auf seine Entscheidung waren nicht gering, doch die sportlichen Vorteile lagen auf der Hand. Rice, der jüngst der teuerste Spieler in der Geschichte von Arsenal wurde, hat sich in der englischen Nationalmannschaft etabliert und bringt eine bemerkenswerte Leistung nach der anderen. Auch er musste mit Häme und Kritik umgehen, aber konnte auch Verständnis und Unterstützung erhalten. Diese Geschichten sprechen dafür, dass nationale Zugehörigkeit und Identität komplexe und persönliche Themen sind, die mehr Empathie als Verurteilung erfordern. Es soll daran erinnert werden, dass Irland, unter der Ära von Jack Charlton, häufig von der sogenannten „Oma-Regel“ profitierte, um Spieler wie Ray Houghton oder Andy Townsend für sich zu gewinnen – Spieler, die eigentlich wenig irische Wurzeln hatten. Insgesamt zeigen die Fälle von Grealish und Rice ein tiefes Engagement und langwierige Bemühungen hinter den Kulissen, die den heutigen Erfolg der Spieler und ihre Zugehörigkeit zu England prägen.
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