Israel bereitet Evakuierung von Rafah vor

Eulerpool News
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In einem spannungsgeladenen Vorfeld eines erwarteten Militäreinsatzes hat die israelische Armee mit der Vorbereitung zur Evakuierung der Stadt Rafah begonnen. Die Stadt, gelegen im südlichen Gazastreifen nahe der Grenze zu Ägypten, könnte bald Schauplatz intensiver militärischer Auseinandersetzungen werden. Die Einwohner des östlichen Teils von Rafah wurden aufgefordert, sich in das nördlich gelegene Al-Mawasi-Lager am Mittelmeer zu begeben. Nach gescheiterten indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas über eine neue Feuerpause sowie den Austausch von Geiseln gegen palästinensische Häftlinge, sieht Israel den Militäreinsatz als unerlässliche Maßnahme. Der Fokus des bevorstehenden Einsatzes liegt auf der Zerschlagung der verbliebenen Hamas-Bataillone und der Befreiung vermuteter Geiseln. Die Offensive in Rafah, eine Stadt, die von Hunderttausenden palästinensischen Binnenflüchtlingen bewohnt wird, stand schon länger im Zentrum internationaler Warnungen, insbesondere seitens Israels Verbündeten. Dennoch hält Israel den Einsatz für notwendig, da ohne diesen Schritt ein Wiedererstarken der Hamas nach Kriegsende befürchtet wird. Die Spannungen hatten sich erhöht, nachdem Hamas-Militante Raketen auf den israelischen Grenzübergang Kerem Schalom abfeuerten, der als Hauptweg für Hilfslieferungen in den Gazastreifen fungiert, und dabei drei israelische Soldaten töteten. Als Reaktion darauf schloss die israelische Armee den Übergang temporär und bombardierte Ziele im Gazastreifen. Bevor die Kampfhandlungen in Rafah beginnen, sind umfangreiche Evakuierungen geplant. Die umfassende Räumung könnte mehrere Wochen in Anspruch nehmen, währenddessen die Hamas ihre Streitkräfte in Rafah verstärkt. Medienberichten zufolge werden auch die Wachkontingente für Geiseln erhöht. 'Das Wall Street Journal' berichtet von einer gestaffelten Bodenoffensive Israels in Rafah, die sich über einen Zeitraum von insgesamt neun Wochen erstrecken könnte. Hochrangige israelische Geheimdienst- und Militärvertreter trafen bereits mit dem ägyptischen Geheimdienstchef zusammen, um Details der geplanten Operation zu diskutieren, was eine komplexe diplomatische Lage andeutet. Trotz gegenteiliger Bekundungen ägyptischerseits, gegenüber einer Offensive in der strategisch wichtigen Stadt Rafah, die auch ein wesentliches Versorgungstor darstellt, bestehen dennoch Befürchtungen über mögliche Flüchtlingsbewegungen und Versorgungsengpässe.