Investoren setzen auf Impfstoffhersteller nach neuen Vogelgrippe-Fällen

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Die Aktien von Impfstoffentwicklern wie Moderna und BioNTech verzeichneten am Mittwoch signifikante Kursgewinne, nachdem aus Australien der erste menschliche H5N1-Vogelgrippefall berichtet und in den USA der dritte Fall festgestellt wurde. Diese Nachrichten schürten Ängste einer möglichen weitergehenden Übertragung des Virus. Gesundheitsbehörden des australischen Bundesstaates Victoria gaben bekannt, dass ein Kind, welches auf einer Reise in Indien infiziert wurde, vollständig genesen ist. Zugleich bestätigte Michigan einen Vogelgrippefall bei einem Landarbeiter, der Kontakt zu einer infizierten Rinderherde hatte. In amerikanischen Rinderbeständen wurde die Vogelgrippe kürzlich in neun Bundesstaaten nachgewiesen. Die jüngsten beiden humanen Infektionen erhöhen die weltweite Zahl auf acht Fälle in diesem Jahr, was besorgte Gesundheitsbeamte bezüglich des Übergreifens eines weiteren Virus auf Menschen besonders aufmerksam macht – nur ein Jahr nach dem offiziellen Ende der Covid-19-Pandemie. Die steigenden Anzeichen für eine Übertragung der Vogelgrippe wirkten sich positiv auf die Aktien von Biotech-Unternehmen aus, die bereits bei der Verbreitung von Covid-19-Impfstoffen eine führende Rolle übernahmen. Ihre Aktienkurse waren von den Höchstständen während der Pandemie gefallen, da die Nachfrage nachließ. Investoren spekulieren nun darauf, dass diese Unternehmen bei einer möglichen neuen Pandemie erneut in vorderster Front stehen werden. Clare Looker, Victorias leitende Gesundheitsbeauftragte, erklärte, dass der australische Fall eine vom US-Ausbruch unabhängige H5N1-Variante betrifft. Zusätzlich wurde eine separate H7-Vogelgrippevariante auf einem Eierhof nahe Melbourne festgestellt. Australien war bisher der einzige Kontinent, dessen Tierbestände von der Vogelgrippe verschont geblieben waren. Looker betonte, dass trotz intensiver Kontaktverfolgung keine weiteren Fälle identifiziert wurden und dass das Risiko weiterer Übertragungen gering sei, da bisher keine Belege für eine Übertragung von Mensch zu Mensch vorlägen. Die US-amerikanischen Centers for Disease Control and Prevention teilten am Mittwoch mit, dass der Fall in Michigan ihre Risikoeinschätzung für die menschliche Gesundheit nicht verändert habe, es aber "die Wichtigkeit" unterstreiche, dass Menschen, die regelmäßig Kontakt zu infizierten Tieren haben, notwendige Vorsichtsmaßnahmen treffen sollten. Die CDC haben die Überwachungstests unter Farmarbeitern verstärkt. Die Aktie des deutschen Unternehmens CureVac, das letzte Woche eine frühe Phasen-Studie für einen H5N1-Impfstoff in Zusammenarbeit mit GSK ankündigte, stieg um 18,8 Prozent auf einen Wert von $3,91. Der Aktienkurs von Moderna verbesserte sich um 13,7 Prozent auf $163,33, nachdem er im vergangenen Monat bereits um etwa 50 Prozent zulegen konnte. Moderna führt eine Studie mittlerer Phase mit seiner mRNA-Impfstofftechnologie durch, die auf die H5-Virusfamilie abzielt, zu welcher auch der H5N1-Stamm gehört. Der Kurs der in Deutschland ansässigen BioNTech schloss 11 Prozent höher bei $102,30. Novavax, das präklinische Tests von Impfstoffen gegen drei verschiedene H5N1-Stämme durchführt, legte um 5,3 Prozent auf $15,70 zu. In einer schriftlichen Mitteilung teilte Novavax der Financial Times mit, dass seine Impfstoffplattform "aus Sicht der Pandemievorbereitung attraktiv sein könnte, da die derzeitig verfügbaren Vogelgrippeimpfstoffe nur eine begrenzte Immunantwort erzeugen". Die Pandemie bescherte Herstellern wie Moderna und BioNTech, die ihr erstes genehmigtes Produkt mit einem Covid-Impfstoff hatten, massive Gewinne, doch haben Investoren sich seit dem Rückgang der Pandemie und der abflauenden Nachfrage nach Impfungen von der Gruppe distanziert. US-Gesundheitsbehörden verfügen über einen Impfstoffvorrat von mehreren hunderttausend Dosen, die gegen die Vogelgrippe wirksam sind. US-Beamte haben ebenfalls angegeben, dass bestehende Partnerschaften mit drei Impfstoffherstellern – GSK, CSL Seqirus und Sanofi – die Produktion auf Millionen an Dosen erhöhen könnten, falls eine Pandemie eintreten sollte.
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