Intels Turbulenzen: Auftragsfertigung belastet Aktienkurs

Eulerpool News
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Investoren des US-Chipriesen Intel reagieren skeptisch auf die jüngsten Entwicklungen im Geschäftsbereich der Chip-Auftragsfertigung. Die Ankündigung, dass in diesem Segment noch über Jahre mit Verlusten zu rechnen sei, versetzt die Aktien in vorbörsliche Unruhe. Am Mittwoch rutschte das Papier um circa 5 Prozent auf einen Stand von 41,76 US-Dollar. Der angesprochene Kursverlust droht die seit Ende Januar beständige Spanne von rund 42 bis 46 Dollar zu unterbieten. Die Auftragsfertigungssparte zeigt laut Intels jüngster Meldung ein operatives Minus, das im Vorjahr von 5,2 auf 7 Milliarden US-Dollar anstieg. Der CEO Pat Gelsinger kommunizierte, dass er einen operativen Gewinn des Segments erst in einigen Jahren erwartet, womit die kurzfristigen Aussichten gedämpft werden. Die Umstellung auf eine neue Berichtsstruktur des Unternehmens bringt Klarheit bezüglich der Positionierung Intels gegenüber dem Hauptkonkurrenten TSMC, dem taiwanischen Marktführer in der Chip-Auftragsfertigung. Marktanalysten wie Timothy Arcuri von der UBS und Stacy Rasgon von Bernstein Research reagieren verhalten, wobei Rasgon einen positiven Aspekt darin sieht, dass die wirtschaftlichen Aussichten der Sparte kaum noch schlechter werden könnten. Gelsinger versucht unterdessen, Intel nach einer Phase des Rückstands neu auszurichten, wobei der Fokus auf der Auftragsfertigung liegt. Trotz der schwierigen Aussichten ist für 2024 mit einem weiteren Anstieg des operativen Verlusts zu rechnen, bevor eine Trendwende erwartet wird. Circa um das Jahr 2027 herum rechnet Intel mit dem Erreichen der Gewinnschwelle auf operativer Ebene. Diese Prognose wird von UBS-Analyst Arcuri als realistisch eingeschätzt. Der Aktienkurs von Intel hat seit seinem Hoch im April 2021 mit über 68 Dollar eine markante Talfahrt erlebt. Nach einer Stabilisierungsphase mit Kursen um die 25 Dollar verdoppelte sich der Wert des Unternehmens bis Anfang 2024. Den aktuellen Trend sieht man jedoch abwärtsgerichtet. Ende Dienstag stand Intel mit einem Börsenwert von 187 Milliarden Dollar weit hinter der Konkurrenz von Nvidia mit 2,2 Billionen Dollar und AMD mit 289 Milliarden Dollar.