Insolvenzverwalter sucht Käufer für Hamburger Elbtower

Eulerpool News
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Auf der Suche nach einem Käufer für das Hamburger Prestigeprojekt Elbtower tritt nun der Insolvenzverwalter Torsten Martini auf den Plan. Angesichts der finanziellen Schieflage, in die Signa geraten ist, soll das begehrte, allerdings noch unvollendete Hochhaus am Rande der Hafencity veräußert werden. Der Verkaufsprozess, dessen Startschuss für Mitte März angesetzt ist, wurde von Martini gegenüber der Deutschen Presse-Agentur bestätigt. Das globale Immobilienunternehmen CBRE ist bereits engagiert, um bei der Investorensuche behilflich zu sein. Der Sanierungsexperte Martini zielt darauf ab, den Elbtower "so schnell und teuer wie möglich" zu verkaufen, da jede Pause auf der Baustelle zusätzliche Kosten verursacht – eine gängige Herangehensweise in Insolvenzverfahren, um das Vermögen des Schuldners zum Wohle der Gläubiger zu maximieren. Über eine genaue Preisstellung schweigt sich Martini aus, mit der Begründung, der Marktwert werde durch den Verkaufsprozess bestimmt. Die Elbtower Immobilien GmbH & Co. KG, die zum schwankenden Signa-Konzern von René Benko gehört, hatte bereits im Januar das Insolvenzverfahren eingeleitet, welches in der Folge Benko ebenfalls zur Insolvenzanmeldung zwang. Die detaillierte Höhe der Schulden der Elbtower-Gesellschaft bei den Gläubigern ist derzeit noch unbekannt. Die Gläubiger sollen nach Verfahrenseröffnung aufgefordert werden, ihre Forderungen einzureichen, welche dann überprüft werden. Die Stadt Hamburg sieht in dem Elbtower ein privatwirtschaftliches Projekt und erwartet daher eine privatwirtschaftliche Lösung zur Bauvollendung. Falls keine solche Lösung zustande kommt, könnte die Stadt die Kontrolle über das Projekt übernehmen, basierend auf einem vertraglich vereinbarten Wiederkaufrecht mit Signa. Politischer Widerstand kommt seitens der Linken in der Hamburger Bürgerschaft, welche anmerkt, dass der ursprüngliche Kaufvertrag einen Weiterverkauf innerhalb eines Jahres nach Fertigstellung untersagt, es sei denn, der Senat stimmt diesem zu. Heike Sudmann von der Linken appelliert an den Senat, Zustimmungen zu spekulativen Verkäufen oder überhöhten Preisen zu unterlassen. Ihr Ziel ist es, kurzfristige Problemverlagerungen im Kontext der kommenden Bürgerschaftswahl 2025 zu verhindern. Dieser Wolkenkratzer, der als Meisterwerk von David Chipperfield konzipiert wurde, soll mit seinen 64 Stockwerken und einer Höhe von 245 Metern den östlichen Abschluss der Hafencity markieren und diverse Einrichtungen beherbergen. Jedoch ist die Baustelle, die eigentlich 2025 für rund 950 Millionen Euro fertiggestellt werden sollte, seit Ende Oktober verwaist.