Innovationen in der Rechtsabteilung: ASML schafft erste Stelle für Legal Prompt Engineers

  • ASML schafft die Position eines Legal Prompt Engineers, um die Nutzung der generativen KI in der Rechtsabteilung zu optimieren.
  • Generative KI gilt als 'Game-Changer' in der juristischen Branche und verspricht erhebliche Zeiteinsparungen und Effizienzsteigerungen.

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Im vergangenen Jahr, als ChatGPT und andere generative KI-Chatbots die Welt eroberten, erkannte ASML, ein führender niederländischer Anbieter von Chipfertigungsausrüstungen, das Potenzial dieser Technologie und erweiterte seine Rechtsabteilung um einen 'Prompt Engineer'. Der Stellenausschreibung auf LinkedIn folgte eine rege Diskussion, initiiert von ASMLs stellvertretendem Justitiar, Douwe Groenevelt, über zukünftige juristische Rollen im Zeitalter der generativen KI. Nach intensiven Überlegungen und der schnellen Entwicklung von KI-Tools entschied ASML nun, die zuvor nur hypothetisch vorgestellte Stelle tatsächlich zu schaffen. Die Position eines Legal Prompt Engineers zeigt, wie sich die Rechtsabteilung angesichts der neuen Technologien transformiert und die Chancen, die die generative KI bietet, wahrnimmt. Sandrine Auffret, ASMLs Chefsyndikus, bezeichnet generative KI als 'Game-Changer' für die gesamte Rechtsbranche. Während andere KI-Tools seit Jahren in der Vertragsverwaltung und der e-Discovery Verwendung finden, hebt sich die generative KI dadurch ab, dass sie umfassende Veränderungen in der Erbringung juristischer Dienstleistungen verspricht. Auffret betont, dass die umfangreichen Sprachmodelle der generativen KI besonders gut geeignet sind, textbasierte Aktivitäten zu automatisieren und zu optimieren – ein Vorteil, der in der Rechtsbranche besonders relevant ist. ASML erwartet durch den Einsatz dieser Technologie beträchtliche Zeiteinsparungen innerhalb der Rechtsabteilung. Bereits jetzt nutzt ein Teil der Mitarbeiter das vom Anwaltsbüro A&O Shearman entwickelte Tool ContractMatrix, um Verträge zu entwerfen und zu prüfen. Groenevelt stellt fest, dass das Tool nicht nur Zeit spart, sondern auch die Qualität der Vertragsentwürfe steigert und die juristische Kreativität fördert. Seniorjuristen profitieren dabei mehr von dem Tool als ihre jüngeren Kollegen. Andere Unternehmen wie Conduent haben ihre Versuche mit KI-Implementierungen anders strukturiert. Anstatt einen einzelnen KI-Experten zu beschäftigen, gründete Conduent eine Arbeitsgruppe aus internen Fachleuten, um die Technologie über verschiedene Geschäftsbereiche hinweg zu testen. Während die ersten Erfahrungen gemischt waren, zeigt Krawitz, der General Counsel von Conduent, sich weiterhin optimistisch, dass die Technologie zukünftig positive Ergebnisse liefern wird. Ein Bericht von PwC hebt zudem hervor, dass juristische Fachkräfte mit KI-Kenntnissen erheblich höhere Gehälter erzielen können. Diese Entwicklung unterstreicht die wachsende Bedeutung von KI-Kompetenzen im juristischen Sektor. Die Integration von KI in Rechtsabteilungen verspricht, deren Zusammensetzung und den Wert, den sie für Unternehmen generieren, zu revolutionieren. Die Einführung und Akzeptanz von generativer KI in juristischen Tätigkeitsfeldern steht noch am Anfang. Dennoch ist es absehbar, dass die Zusammenarbeit von Juristen und Tech-Experten immer mehr an Bedeutung gewinnen wird.
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