Infineon setzt auf Wachstum im E-Mobilitätsmarkt

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Der deutsche Chiphersteller Infineon zeigt sich trotz einer Nachfrageschwäche im Elektroautosektor zuversichtlich, insbesondere mit Blick auf die langfristigen Wachstumsperspektiven in diesem Bereich. Sven Schneider, der Finanzvorstand des Unternehmens, betonte in einem Gespräch mit dem Wirtschaftsmagazin "Euro", dass der Sektor der Elektromobilität weiterhin ein zentraler Wachstumsmotor sei, vor allem da Elektroautos eine doppelt so umfangreiche Halbleiterverwendung als herkömmliche Verbrennungsmotoren aufweisen. Speziell in China, das den Löwenanteil des globalen Marktes für Elektromobilität stellt, sei mit einer anhaltend positiven Absatzentwicklung zu rechnen. Ein besonderer Fokus liegt für Infineon auf den Mikrokontrollern, die in Fahrzeugen unter anderem für Infotainment-Systeme und Fahrassistenz verwendet werden. Hier konnte sich das Unternehmen laut einer Studie des kanadischen Marktforschungsunternehmens Techinsights mit einem Zuwachs von 4,4 Prozentpunkten auf jetzt 28,5 Prozent Marktanteil weltweit an die Spitze setzen und sich somit vor den vormaligen Marktführer Renesas positionieren. Schneider hat ambitionierte Pläne und strebt eine Verdopplung des Umsatzes im Mikrocontroller-Segment innerhalb des nächsten halben Jahrzehnts an, wobei das Ziel bei sechs Milliarden Euro liegt. Die in der Vergangenheit spürbaren Lieferengpässe bei Autochips, welche durch die Pandemie bedingten Störungen in den Lieferketten verursacht wurden, haben bei Infineon zu strategischen Anpassungen geführt. Kunden der größten Sparte des Münchner Unternehmens sichern sich nun Vorräte und Kapazitäten, was laut Schneider etwa 20 Prozent des Geschäfts für die kommenden Jahre absichert. Zusätzlich hält Infineon Komponenten im hohen Millionenwert als strategische Reserve auf Lager. Dieser Lagerbestand dient sowohl als Vorproduktion als auch als Sicherheitsnetz für eventuelle Unterbrechungen in den Lieferketten und umfasst zudem Waren, die im Auftrag von Kunden gelagert werden und für die Infineon eine Kompensation erhält.