Infineon kündigt massiven Stellenabbau an: Kosten sparen und Zukunft sichern

  • Infineon plant weltweit 1.400 Stellen abzubauen und weitere 1.400 Arbeitsplätze zu verlagern.
  • Chipmarkt bleibt unter Druck, obwohl Infineon leichte Umsatzsteigerung und bessere Marge verzeichnet.

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Infineon plant aufgrund schwacher Nachfrage weltweit 1.400 Stellen abzubauen. Zusätzlich sollen weitere 1.400 Arbeitsplätze aus Hochlohnländern verlagert werden, wie CEO Jochen Hanebeck in einer Telefonkonferenz zu den Quartalszahlen erklärte. Erste Anzeichen einer Besserung im dritten Geschäftsquartal seien erkennbar, doch die Erholung verlaufe langsam. Die Aktie, die im Dax gelistet ist, reagierte überrascht positiv mit einem Kursanstieg um 2,3 Prozent auf 30,21 Euro, nachdem sie zuvor durch Marktschwäche unter Druck geraten war. Ein allgemeines Sparprogramm hatte Infineon bereits Anfang Mai angekündigt. Es zielt auf "Fertigungsproduktivität, Portfoliomanagement, Preisqualität und Betriebskosten" ab, ohne die Innovationskraft des Unternehmens zu schmälern. Das Management plant weiterhin den Ausbau der Produktion in Dresden und Kulim. In Dresden werden weiterhin Arbeitsplätze geschaffen, während in Regensburg ein Stellenabbau einer mittleren dreistelligen Zahl angekündigt wurde. Hanebeck betonte, Regensburg bleibe ein zentraler Standort für Infineon. Die Chipnachfrage bleibt schwach, Lager der Kunden sind voll und überlagern die Endnachfrage. Eine vollständige Erholung sei nicht in Sicht, so Hanebeck. Finanzvorstand Sven Schneider bezifferte die Leerstandskosten für dieses Geschäftsjahr auf etwa 800 Millionen Euro, wovon 60 Prozent in die zweite Jahreshälfte fallen. Der Chip-Markt zeigt allgemein Spannungen, unabhängig vom KI-Hype. STMicroelectronics senkte kürzlich zum zweiten Mal die Prognose, und Intel kündigte den Abbau von 15.000 Stellen nach einem schwachen Quartal an. Im dritten Geschäftsquartal konnte Infineon einen leichten Umsatzanstieg um zwei Prozent auf 3,7 Milliarden Euro verbuchen. Das Segmentergebnis legte um vier Prozent auf 734 Millionen Euro zu, die Marge verbesserte sich auf 19,8 Prozent. Diese Werte lagen über den Erwartungen der Analysten. Für das vierte Quartal erwartet das Unternehmen einen Umsatzanstieg auf rund vier Milliarden Euro und bestätigt die Erwartung einer Segmentergebnismarge von etwa 20 Prozent für das kommende Geschäftsjahr.
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