Infineon korrigiert Prognose nach unten und startet Sparprogramm

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Die jüngsten Entwicklungen im Halbleitersektor stellen Infineon vor neue Herausforderungen, die zu einer weiteren Korrektur seiner Jahresprognose geführt haben. Angesichts anhaltend schwächelnder Nachfrage nach Chips für konsumnahe Produkte und einer plötzlichen Delle im Automobilsektor implementiert der Konzern ein umfangreiches Sparprogramm. Trotz der revidierten Erwartungen konnte die Aktie von Infineon am Dienstag deutlich an Wert zulegen, was auf anlegerseitige Zuversicht hindeutet, das Tief der Entwicklung könnte bald überwunden sein. Das Geschäftsfeld der Automobilindustrie, das bislang als stabiler Wachstumstreiber galt und eine zentrale Rolle für Infineon spielt, zeigt überraschende Ermüdungserscheinungen – ein Trend, der bereits von Wettbewerbern wie STMicroelectronics bemerkt wurde. Die Aktualisierung der Prognose stellte daher keine unerwartete Wendung für Marktkundige dar. Der Aktienkurs reflektierte dies mit einem Anstieg um zwölf Prozent auf mehr als 36 Euro, was den höchsten Wert seit Januar markiert und das Unternehmen um etwa ein Fünftel an Wert hat steigen lassen. Analysten interpretieren die Senkung der Unternehmensziele durch Infineon als vertrauensbildende Maßnahme, da sie eine Verbesserung der Vorhersehbarkeit der Marktentwicklung signalisiert. Sara Russo von Bernstein sieht Anzeichen einer zyklischen Erholung, die auf eine stärkere Belebung im vierten Quartal hoffen lassen und Anleger bereits dazu anregen, über das Jahr 2024 hinaus in die Zukunft zu blicken. In einer Telefonkonferenz deutete das Infineon-Management an, dass der Tiefpunkt der schwierigen Phase erreicht sei. Dieser Optimismus wird zusätzlich dadurch gestützt, dass führende Prozessorhersteller im Bereich der künstlichen Intelligenz, unter ihnen auch Nvidia, ihre Zuversicht in Infineons Chips ausdrücken. CEO Jochen Hanebeck gab allerdings zu verstehen, dass mit Vorsicht auf die kommenden Monate geblickt wird. Einem internen Kostenreduktionsprogramm kommt nun Priorität zu, wobei von einem Personalabbau bislang nicht explizit die Rede ist, dieser jedoch nicht gänzlich ausgeschlossen scheint. Durch die Effizienzmaßnahmen erwartet Infineon spürbare positive Auswirkungen auf die Segmentergebnisse, die ab dem Geschäftsjahr 2025 finanzielle Vorteile bringen sollen. Für das aktuelle Geschäftsjahr rechnet der Konzern mit einem Umsatz von etwa 15,1 Milliarden Euro, was im mittleren Bereich etwa 900 Millionen Euro weniger als die ursprüngliche Prognose ausmacht, wobei insbesondere der Bereich des Automobilgeschäfts Rückgänge verzeichnet. Im vergangenen zweiten Quartal musste Infineon bereits Einbußen bei Umsatz und Ergebnis verbuchen, wobei das Segmentergebnis zwar um 15 Prozent auf 707 Millionen Euro sank, dies jedoch zumindest noch die Prognosen traf. Auch für das nächste Quartal setzt der Konzern den Fokus auf eine Umsatzsteigerung und eine stabilere Segmentergebnismarge.
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