Indische Wettbewerbshüter rügen Amazon und Flipkart: Bevorzugung und Preisnachlässe unter der Lupe

Indianische Wettbewerbshüter haben in aktuellen Untersuchungen Verstöße gegen lokale Wettbewerbsgesetze durch Amazon und Flipkart aufgedeckt. Laut den Berichten der Wettbewerbskommission von Indien (CCI), die von Reuters eingesehen wurden, sollen die beiden E-Commerce-Giganten durch die Bevorzugung bestimmter Verkäufer, die Priorisierung bestimmter Produktlistungen und massive Preisnachlässe andere Unternehmen geschädigt haben. Die Untersuchungsergebnisse enthüllen, dass Amazon sechs bevorzugte Verkäufer hatte, während Flipkart 33 bevorzugte Verkäufer begünstigte. Diese Verkäufer erhielten laut CCI zu minimalem Aufwand Marketing-, Lager- und weitere Dienstleistungen. Diese Praktiken seien durch ausländische Investitionen der Unternehmen finanziert worden. Die CCI unterstreicht, dass dieses Ökosystem sowohl bei Amazon als auch bei Flipkart es anderen Verkäufern nahezu unmöglich mache, sich zu behaupten. Die Mehrheit der Produkte, die bei den Suchergebnissen beider Plattformen an oberster Stelle erschienen, stammten laut CCI-Bericht von diesen bevorzugten Verkäufern und schufen somit Barrieren für andere Händler. Eine weitere Erkenntnis betrifft exklusive Produktlancierungen: Amazon und Flipkart kooperierten mit Smartphone- und Technologieunternehmen, um deren Geräte exklusiv zu starten. Diese Strategie benachteiligte kleinere Einzelhändler erheblich, da sie die Produkte deutlich später erhielten. Diese Partnerschaften beeinträchtigten nicht nur gewöhnliche Verkäufer auf den Plattformen, sondern auch stationäre Einzelhändler. Zudem fanden die Wettbewerbshüter heraus, dass beide Unternehmen es ihren bevorzugten Verkäufern ermöglichten, erhebliche Preisnachlässe zu gewähren, oft weit unter den Produktionskosten. Diese Praxis zielt darauf ab, den Wettbewerb aus dem Markt zu drängen. Amazon und Flipkart sowie die CCI haben sich weigert, auf Anfragen zu den Berichten zu reagieren.