Ikea startet großen Test für Online-Gebrauchtwarenmarkt

Der schwedische Möbelhändler Ikea nimmt einen neuen Anlauf in Richtung Nachhaltigkeit und Digitalisierung und testet seit Montag die Plattform „Ikea Preowned“ in Madrid und Oslo. Kunden in diesen Städten haben nun die Möglichkeit, gebrauchte Produkte der Marke direkt miteinander zu handeln. Diese Testphase soll bis Ende des Jahres laufen, wie Ikea-Chef Jesper Brodin gegenüber der "Financial Times" (FT) bestätigte. Erweist sich der Test als erfolgreich, plant das Unternehmen eine weltweite Einführung der Plattform. „Ikea Preowned“ soll in direkte Konkurrenz zu etablierten Online-Marktplätzen wie Ebay und Craigslist treten. Der Geschäftsführer von Ingka, dem Hauptbetreiber der Ikea-Einrichtungshäuser, beschrieb das Projekt als lang gehegten Traum und betonte die Fortschritte der digitalen Entwicklung des Unternehmens. Der Fokus von Ikea liegt hierbei auf der Verlängerung der Lebensdauer der Produkte und der Reduktion von Abfall. Bisher konnten Kunden ihre gebrauchten Möbel bereits an Ikea verkaufen, die diese dann in eigenen Geschäften weiterverkauften. Mit der neuen Plattform möchte das Unternehmen diesen Prozess nun digitalisieren und damit die Nachhaltigkeit weiter fördern. Auf „Ikea Preowned“ können Nutzer Möbelstücke mit eigenen Fotos und Preisvorstellungen einstellen. Diese Anzeigen werden dann von Ikea durch zusätzliche Informationen wie Maße, Neupreis und Werbebilder ergänzt. Das Produkt muss anschließend direkt beim Verkäufer abgeholt werden. In Madrid war zum Beispiel ein gebrauchtes dreisitziges Kivik-Sofa für 332 Euro zu haben, was 217 Euro unter dem Neupreis in Spanien liegt. Zum Start der Testphase waren in Madrid mehr als 450 Produkte auf der Plattform verfügbar.