IBM zieht sich aus der Entwicklungsarbeit in China zurück

  • IBM schließt F&E-Zentren in China und entlässt über 1.000 Mitarbeiter.
  • Maßnahme angesichts geopolitischer Spannungen und wirtschaftlicher Rivalität zwischen den USA und China.

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Die Nachricht über IBMs Entscheidung, seine Forschungs- und Entwicklungsoperationen (F&E) in China einzustellen, sorgt derzeit für Aufsehen in der internationalen Technologiewelt. Der amerikanische IT-Riese reiht sich damit in die Riege globaler Tech-Unternehmen ein, die ihre Präsenz auf dem chinesischen Festland im Zuge geopolitischer Spannungen zurückfahren. Laut Berichten lokaler Nachrichtenportale schließt IBM seine Entwicklungszentren in Peking, Shanghai und Dalian und entlässt dort über 1.000 Mitarbeiter. Auf chinesischen Portalen wurde zudem bekannt, dass die betroffenen R&D-Mitarbeiter kürzlich den Zugang zum firmeninternen Intranet verloren haben. Ein IBM-Sprecher bestätigte die Schließungen per E-Mail und betonte, dass diese Maßnahmen keine Beeinträchtigung der Dienstleistungen für Kunden in der Region bedeuten. Die Unternehmensstrategie sei darauf ausgerichtet, Teams mit den richtigen Fähigkeiten zu haben, um chinesische Firmen bei der Entwicklung hybrider Cloud- und KI-Lösungen zu unterstützen. Die Entscheidung fällt in eine Zeit intensiver wirtschaftlicher Rivalität zwischen den USA und China, die viele globale Unternehmen zu Anpassungen ihrer Geschäftsmodelle in China zwingt. Jobkürzungen betreffen dieses Jahr unter anderem auch Mitarbeiter von Ericsson, Tesla, Amazon und Intel in China. Die finanziellen Ergebnisse für IBM in der Region spiegeln ebenfalls die Herausforderungen wider: Während die Einnahmen in Asien-Pazifik um 1,6 Prozent stiegen, sanken sie in China im selben Zeitraum um 19,6 Prozent. Dennoch würdigte IBM kürzlich die "wichtigen Beiträge" seines China Development Labs zur Entwicklung der generativen KI-Plattform WatsonX. Das Entwicklungszentrum mit über 24 Jahren Erfahrung zeichnete sich durch die Einführung zahlreicher innovativer Produkte aus. Im globalen Maßstab konnte IBM im zweiten Quartal 2023 einen Umsatzanstieg von 2 Prozent verzeichnen, insbesondere durch ein Plus von 7 Prozent bei den Softwareverkäufen. Seit Jahresbeginn haben IBMs Aktien eine beachtliche Rendite von 21 Prozent erzielt.
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