Holcim mit starkem operativen Gewinn trotz rückläufigem Umsatz

Holcim überzeugt im ersten Halbjahr mit bemerkenswerten operativen Gewinnen, obwohl die Verkaufszahlen leicht zurückgingen. Der weltweit größte Zementkonzern kann von Januar bis Juni 2023 einen Umsatz von 12,8 Milliarden Franken (14,5 Milliarden Euro) verzeichnen, was einem Rückgang von 1,9 Prozent entspricht. Als Grund hierfür nennt das Unternehmen den starken Schweizer Franken und das ungünstige Wetter in Europa und Nordamerika. Der organische Rückgang des Geschäfts beläuft sich auf 0,3 Prozent. Gleichwohl konnte Holcim den wiederkehrenden Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) um beachtliche acht Prozent auf 2,2 Milliarden Franken steigern. Diese beeindruckende Entwicklung spiegelt sich besonders in der EBIT-Marge wider, die auf einen neuen Rekordwert von 17,2 Prozent kletterte. Damit wurden die Analystenprognosen bezüglich der Profitabilität deutlich übertroffen, auch wenn die Umsatzerwartungen nicht erfüllt wurden. Für das Geschäftsjahr 2024 hat Holcim jedoch seine Wachstumsziele revidiert. Der Konzern rechnet nun lediglich mit einem Umsatzwachstum im niedrigen einstelligen Bereich in lokaler Währung, während zuvor ein Plus von mehr als sechs Prozent angepeilt war. Trotz dieser Anpassung erwartet Holcim einen überproportionalen Anstieg des operativen Gewinns, wobei die EBIT-Marge auf 18,5 Prozent erhöht werden soll. Der Free Cashflow wird weiterhin stabil auf über 3 Milliarden Franken geschätzt. Ein strategischer Meilenstein ist die geplante Abspaltung und Börsennotierung des Nordamerikageschäfts in den USA, die im ersten Halbjahr 2025 abgeschlossen sein soll. Laut Holcim-Präsident Jan Jenisch ist dieser Schritt notwendig, um das Potenzial aus den billionenschweren Investitionsprogrammen der US-Regierung maximal auszuschöpfen. Diese Programme werden in den kommenden acht bis zehn Jahren zu beispiellosen Ausgaben in der Bauindustrie führen und bieten erhebliche Wachstumschancen für das neue, unabhängige Unternehmen.