Hoffnungsschimmer für ländliche Kliniken: Krankenhausreform bringt Optimismus

  • Lauterbach sieht in der Krankenhausreform eine Chance für kleinere regionale Kliniken.
  • Die Reform soll den Klinikstandorten langfristig finanzielle Sicherheit bieten.

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Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) blickt optimistisch auf die anstehende Krankenhausreform, welche ländliche Krankenhäuser finanziell absichern soll. "Das kann die Reform auch leisten. Ich glaube, wir kommen da zueinander", bekräftigte Lauterbach bei seinem Besuch im Klinikum Helene von Bülow in Ludwigslust. Zugleich betonte er, dass der Bund den Qualitätsaspekt der Reform keineswegs aufgeben könne. Lauterbach sieht in der Reform eine bedeutende Chance für kleinere regionale Kliniken. Besonders für Bundesländer wie Mecklenburg-Vorpommern sei dies ein Segen, da sie Kliniken aus finanziellen Defizitlagen befreien könne, wie er auf der Nationalen Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft in Rostock ausführte. Im Zentrum des Besuchs in Ludwigslust steht die lokale Gesundheitslandschaft von Mecklenburg-Vorpommern. Durch die geringe Bevölkerungsdichte haben ländliche Krankenhäuser häufig mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen. Der Kreis hatte daher 2021 das verschuldete Krankenhaus in Crivitz vom Mediclin-Konzern übernommen. Hinzu kam 2023 die Übernahme von 25,1 Prozent der Anteile an den zwei Kliniken des kirchlichen Trägers Stift Bethlehem in Ludwigslust und Hagenow. Nun hält der Kreis 75,1 Prozent der Anteile und plant einen kommunalen Klinikverbund, um die drei Standorte zu sichern und Synergien zu nutzen. Christine Klingohr, gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, verdeutlichte in einer Pressemitteilung die Dringlichkeit einer grundlegenden Neuausrichtung der Krankenhauslandschaft, um die Klinikstandorte langfristig zu erhalten. Sie äußerte sich erfreut darüber, dass Lauterbach diese umfangreiche Reform initiiert habe. Laut der geplanten Reform wird zukünftig nicht mehr die Anzahl der behandelten Fälle über die Zukunft eines Krankenhauses entscheiden. Dennoch beklagte Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) in einer Pressemitteilung die weiterhin unzureichende Finanzierung bedarfsnotwendiger kleiner Kliniken in bevölkerungsarmen Regionen. Sie forderte eine Sockelfinanzierung für die tatsächlichen Vorhaltekosten dieser Sicherstellungshäuser. „Die 60 Prozent Vorhaltepauschale, die wir bezahlen, damit kann man durchaus klarkommen“, entgegnete Lauterbach. „Wir bezahlen zusätzlich noch Zuschläge.“ Diese Maßnahmen böten den Kliniken in Mecklenburg-Vorpommern spürbare Verbesserungen im Vergleich zur aktuellen Situation.
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