Hochgezogene Zinsen dämpfen Anlegerstimmung an US-Börsen

Eulerpool News
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Die Signale der Federal Reserve für fortgesetzt hohe Zinsen haben am Mittwoch schwer auf den US-Aktienmärkten gelastet. Der Dow Jones Industrial, der in den frühen Handelsstunden annähernd Rekordwerte markiert hatte, verzeichnete zum Handelsschluss signifikante Verluste. Auch der breit gefächerte S&P 500 sowie der technologielastige Nasdaq-Index büßten weiter an Wert ein und endeten auf dem Tief des Tages. Ihrem Abwärtstrend folgten nicht nur die Schwergewichte des Technologie-Sektors wie Alphabet, Microsoft und AMD, sondern auch eine Vielzahl anderer Technologietitel trugen zum Abwärtssog bei. Fed-Präsident Jerome Powell ließ nach der erwartungsgemäßen Zinsentscheidung durchblicken, dass die Zinsen im März wohl nicht gesenkt werden, verbunden mit dem Hinweis, die weitere Entwicklung genau zu beobachten. Der US-Dollar wertete daraufhin im Vergleich zum Euro auf, während US-Staatsanleihen trotz einer Erhöhung des Volumens längerfristiger Schuldtitel durch das Finanzministerium an Wert gewannen. Hier wurde signalisiert, dass für das kommende Jahr keine weiteren Steigerungen des Umfangs zu erwarten seien. Zum Tagesende stand der Dow Jones Industrial mit einem Rückgang von 0,82 Prozent bei 38.150,30 Punkten. Trotzdem zeigte der Monat Januar ein leichtes Plus von 1,2 Prozent. Der S&P 500 gab am selben Tag 1,61 Prozent nach auf 4.845,65 Zähler, und der Nasdaq-100-Index fiel um 1,94 Prozent auf 17.137,24 Punkte, beide Indizes schlossen den Januar trotzdem mit einem knapp zweiprozentigen Plus ab. Im Vergleich zum Vorjahr schnitt dabei vor allem der Nasdaq deutlich besser ab als der Dow. Einer der wenigen Aufwärtsbeweger im Dow war Boeing, das nach besser als befürchteten Quartalsergebnissen um 5,3 Prozent zulegte. Auf der Verliererseite standen Technologiewerte, namentlich Apple, IBM, Salesforce, Microsoft und Cisco, mit Verlusten zwischen 1,9 und 3,9 Prozent. Vor allem Microsoft, das gerade seine Quartalszahlen veröffentlicht hatte, sowie Alphabet und AMD standen im Brennpunkt des Anlegerinteresses. Die Quartalsbilanzen von Microsoft wurden als 'solid' eingeschätzt, doch die Integration von Activision Blizzard und hohe Investitionen in die Cloud und KI brachten dem Aktienkurs keine Stärkung und führten zu einem Rückgang von 2,7 Prozent. Alphabet-Aktien gingen nach nicht erfüllten hohen Erwartungen trotz weiterhin starken Wachstums im Werbesegment um gut sieben Prozent zurück, ähnlich erging es AMD mit einem negativen Ausblick. Unterdessen büßten New York Community Bancorp und Rockwell Automation nach enttäuschenden Quartalsberichten stark an Wert ein, wobei die Regionalbank überraschend einen Quartalsverlust vermeldete und nun eine Dividendenkürzung plant. Für das Automatisierungsunternehmen Rockwell Automation ging es um 17,6 Prozent bergab, während New York Community Bancorp nahezu 38 Prozent einbüßte. Positive Nachrichten kamen hingegen von Paramount Global, deren Aktienkurse nach Informationen über eine mögliche Komplettübernahme durch den Medienunternehmer Byron Allen um 6,7 Prozent stiegen. Allen wird hinter vorgehaltener Hand nachgesagt, bereit zu sein, 14,3 Milliarden Dollar für die Übernahme zu investieren. Derweil erlebte der Euro im Verhältnis zum Dollar Schwankungen, sank aber zum Ende des Börsentages in New York auf einen Wert von 1,0811 Dollar. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs zuvor in Frankfurt auf 1,0837 Dollar fest. Auf dem US-Rentenmarkt sah man den Terminkontrakt für zehnjährige Staatsanleihen um 0,83 Prozent auf 112,55 Punkte steigen, die Rendite fiel daraufhin auf 3,92 Prozent.