Heiß umkämpfter Adipositas-Markt: Pfizers Strategiedilemma

  • Pfizer hat keine kurzfristigen Pläne für Akquisitionen im GLP-1-Bereich aufgrund vergangener Übernahmen.
  • Pfizers eigene medikamentöse Entwicklungen wie Danuglipron stehen im Fokus, sind aber noch Jahre von der Marktreife entfernt.

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Der Markt für Adipositas-Medikamente könnte laut Analysten bald beeindruckende 100 Milliarden US-Dollar wert sein. Dies stellt eine bedeutende Wachstumschance dar und erklärt, warum viele führende Pharmaunternehmen weltweit intensiv in neue Gewichtsreduktionsmedikamente investieren. Beispiele hierfür sind Eli Lilly und Novo Nordisk, die einige der beliebtesten Adipositas-Medikamente auf dem Markt besitzen und gleichzeitig die wertvollsten Healthcare-Aktien der Welt sind. Ein Unternehmen, das in diesem Markt aktuell hinterherhinkt, ist Pfizer. Ohne ein Glucagon-like Peptide 1 (GLP-1) Medikament, das in naher Zukunft Milliardenumsätze generieren könnte, bleibt Pfizer auf das vielversprechende, aber noch in der Entwicklung befindliche Produkt Danuglipron angewiesen. Doch selbst unter optimalen Bedingungen wird Danuglipron erst in einigen Jahren marktreif sein, vorausgesetzt, es erhält die notwendigen behördlichen Genehmigungen. Eine einfachere Möglichkeit für Pfizer wäre, ein fortgeschritteneres Unternehmen im GLP-1-Bereich zu übernehmen. Pfizers Vergangenheit weist zahlreiche Akquisitionen auf, sodass Investoren diese Option in Betracht ziehen könnten. Dennoch verdeutlicht CEO Albert Bourla auf der diesjährigen JPMorgan Healthcare Conference, dass Pfizer sich weiterhin hauptsächlich auf eigene Entwicklungen fokussieren wird. Bourla schloss den Erwerb eines Unternehmens mit einem fortgeschrittenen GLP-1-Medikament aus, vor allem wegen der signifikanten Übernahme von Seagen im vergangenen Jahr, die Pfizer 43 Milliarden US-Dollar kostete und die Schuldenlast des Unternehmens drastisch erhöhte. Obwohl attraktive Bewertungen eine weitere Akquisition begünstigen könnten, hat der Hype um GLP-1-Medikamente viele Aktienbewertungen stark in die Höhe getrieben. So ist die Aktie von Viking Therapeutics dieses Jahr um über 250 % gestiegen, obwohl das Unternehmen noch kein zugelassenes Medikament besitzt. Ähnlich ist Zealand Pharma mit einer Bewertung von über 9 Milliarden US-Dollar bei einem Anstieg von 130 % in diesem Jahr. Die starken Bewertungsanstiege in diesem Sektor machen es für Pfizer unwahrscheinlich, ein weiteres Unternehmen zu akquirieren. Trotz dieser Herausforderungen könnte ein Kauf einer kleineren Firma mit einem weniger fortgeschrittenen Medikament in Betracht gezogen werden, falls die Bewertungen wieder attraktiver werden. Für den Moment sollten Investoren jedoch nicht auf einen kurzfristigen Deal spekulieren. Positiv zu sehen ist, dass Pfizers eigene Aktie dank der breiteren Geschäftsausrichtung und der jüngsten Akquisitionen wie die von Seagen als potenziell unterschätzte Wachstumsaktie betrachtet werden kann.
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