Hannover Rück plant Rekorddividende und holt Top-Manager von Swiss Re

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Die Hannover Rück, als weltweit drittgrößter Rückversicherer bekannt, kündigte an, nach einem Rekordgewinn ihre Dividende signifikant zu erhöhen. Der Dax-Konzern will seinen Aktionären nun 7,20 Euro je Aktie ausschütten, inklusive einer Sonderdividende, was eine Steigerung gegenüber der vorherigen Gesamtausschüttung bedeutet. Diese Dividendenerhöhung setzt sich aus einer Basisdividende von 6 Euro und einer zusätzlichen Sonderdividende von 1,20 Euro zusammen, wohingegen im Vorjahr gesamt 6 Euro ausgezahlt wurden. Als Hauptnutznießer dieses Anstiegs erscheint der Versicherer Talanx, der Mehrheitseigentümer der Hannover-Rück-Aktien ist. Die Ankündigung führte zu einem kurzzeitigen Hochschnellen des Aktienpreises der Hannover Rück auf ein Allzeithoch, bevor sich der Aktienkurs später leicht negativ korrigierte. Der Dividendenvorschlag stand nach vorzeitig bekannten Geschäftszahlen besonders im Mittelpunkt des Interesses der Anleger. Ausgebaut wurde auch das Führungsteam: Thorsten Steinmann, bisher bei Swiss Re in leitender Position, tritt die Nachfolge von Michael Pickel als Deutschlandchef ein. Pickel wird nach über zwei Jahrzehnten Firmenzugehörigkeit in den Ruhestand gehen. Der scheidende Manager wird für seine Leistungen und seinen Beitrag zum Erfolg des Unternehmens gewürdigt. Zu den erfolgssteigernden Faktoren des vergangenen Jahres zählten die Hannover Rück die gestiegenen Preise für Rückversicherungsschutz und moderatere Großschäden. Mit einem Gewinn von rund 1,8 Milliarden Euro erzielte das Unternehmen ein Rekordergebnis. Beeinflusst von positiven Steuereffekten und der Gründung eines Joint Ventures mit Munich Re, fiel die Steuerlast deutlich geringer aus, wodurch die Schadenreserven um eine halbe Milliarde Euro erhöht werden konnten. Vorstandschef Jean-Jacques Henchoz strebt unterdessen an, den Unternehmensgewinn konsequent weiterzuheben. Geplant ist eine Steigerung des Versicherungsumsatzes und die Verbesserung der kombinierten Schaden-Kosten-Quote. Bei den Kapitalanlagen peilt der Vorstand trotz gestiegener Zinsen keine bedeutend höhere Rendite an, obgleich neue Anlagen zu attraktiveren Zinssätzen getätigt werden. Die Hannover Rück geht zudem von steigenden Schreibungen auf Private-Equity-Anlagen und Immobilien im kommenden Jahr aus. Im deutschen Kfz-Versicherungssegment prognostiziert das Unternehmen anhaltende Herausforderungen und die Notwendigkeit von Prämienerhöhungen, um die steigenden Kosten zu decken. Erst für das Jahr 2026 erwartet man ein Gleichgewicht zwischen Einnahmen und Ausgaben.