Handels-Desaster: Evergrande-Führung hart sanktioniert

Eulerpool News
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Inmitten einer tiefgreifenden Krise des Immobiliensektors trifft es nun den Chef des angeschlagenen Baukonzerns Evergrande, Hui Ka Yan, mit voller Härte: Ihm wird lebenslanges Berufsverbot im Aktienhandel auferlegt. Diese drastische Maßnahme begleitet eine Sanktionierung durch die chinesische Börsenaufsicht, welche Yan zusätzlich mit einer Geldstrafe in beträchtlicher Höhe von umgerechnet etwa sechs Millionen Euro belegt. Einer offiziellen Unternehmensmitteilung zufolge erhielt Evergrande selbst ebenfalls eine Geldbuße, die mit circa 590 Millionen Euro zu Buche schlägt, während weitere Führungspersonen der Firma mit Strafgeldern belegt wurden. Der Vorwurf wiegt schwer: Manipulation des Umsatzes in den Jahren 2019 und 2020 um mehr als 560 Milliarden Yuan. Dieses Vorgehen ermöglichte wohl die Ausgabe von Anleihen auf Basis inkorrekter finanzieller Daten. Zusätzliche Vergehen wie mangelnde Transparenz über Unternehmensergebnisse, juristische Auseinandersetzungen und nicht bediente Schulden kommen erschwerend hinzu. Bereits im Vorfeld fiel Hui unter polizeiliche Aufsicht, und das Gespenst weiterer Strafen schwebt noch immer in der Luft. Die drakonischen Sanktionen folgen auf ein Urteil aus Hongkong, das aufgrund von Gläubigerforderungen die Auflösung Evergrandes einforderte. Offen bleibt, ob dieses Urteil auch in China, dem Hauptschauplatz der Evergrande-Geschäfte, vollstreckt wird. Die chinesische Wirtschaft sieht sich nun mit den Verwerfungen einer kriselnden Baubranche konfrontiert, die maßgeblich zur Wirtschaftsleistung des Landes beiträgt. Der Marktriese Evergrande, verschuldet mit über 300 Milliarden Euro, stellt ein beunruhigendes Symbol für die Anfälligkeit einer Branche dar, die enormen Einfluss auf Chinas ökonomische Stabilität hat.