Hamas wählt Yahya Sinwar als obersten politischen Führer

Die Milizengruppe Hamas hat Yahya Sinwar zum Leiter ihres politischen Flügels ernannt, wie sie am Dienstag bekanntgab. Sinwar, einer der Planer der tödlichen Angriffe auf Israel am 7. Oktober, konsolidiert damit seine Macht über die Organisation, die weiterhin in Gaza gegen Israel kämpft. Seit 2017 ist Sinwar der Anführer der Hamas in Gaza und gilt als Architekt der militärischen Strategie der Gruppe. Mit seiner neuen Position ersetzt er Ismail Haniyeh, der zuvor die politischen Geschicke der Hamas leitete und eine Schlüsselrolle in den indirekten Waffenstillstandsgesprächen mit Israel innehatte. Haniyeh, der in Katar lebte, kam letzte Woche in einem Anschlag im Iran ums Leben, der weitgehend Israel zugeschrieben wird. Der 61-jährige Sinwar, eine prominente Figur des militärischen Flügels der Hamas, stellt ein vorrangiges Ziel für die israelischen Streitkräfte dar und soll sich in Tunneln unter dem Küstenstreifen verstecken, um Angriffen zu entgehen. Dennoch wird angenommen, dass er die Position der Gruppe in den Waffenstillstandsgesprächen diktiert. Sinwars Ernennung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem der Nahe Osten auf mögliche Vergeltungsschläge Irans und seiner Verbündeten – einschließlich Hamas, Hisbollah im Libanon und der Houthis im Jemen – auf Israel vorbereitet ist, als Reaktion auf die Tötungen von Haniyeh und dem Hisbollah-Kommandanten Fuad Shukr in der letzten Woche. Hamas und Iran beschuldigen Israel, die Bombe gelegt zu haben, die Haniyeh in der iranischen Hauptstadt Teheran tötete, nachdem er an der Amtseinführung des neuen iranischen Präsidenten teilgenommen hatte. Israel hat sich bisher nicht zum Tode Haniyehs geäußert, aber US-Beamte gehen privat davon aus, dass Israel dafür verantwortlich ist.