Halbleiteraktien in Europa auf Talfahrt nach Schwäche-Signalen aus USA und Südkorea

Eulerpool News
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Ein sorgenvoller Wind weht durch die europäische Halbleiterindustrie: Die Prognosen des amerikanischen Chipherstellers AMD und des südkoreanischen Elektronikriesen Samsung Electronics setzen die Aktienkurse von europäischen Branchengrößen unter Druck. So mussten etwa Infineon, Elmos Semiconductor sowie die auf die Chipindustrie spezialisierten Ausrüster Aixtron und ASML auf der Handelsplattform Tradegate Einbußen von bis zu 1,5 Prozent hinnehmen – eine moderate, aber dennoch spürbare Reaktion auf globale Entwicklungen. Die Enttäuschung liegt vor allem in den jüngsten Ankündigungen: AMD verfehlte mit seiner Umsatzprognose für das aktuelle Quartal deutlich die Erwartungen des Marktes und verlor im nachbörslichen Handel in den USA beachtliche 6,5 Prozent. Samsung Electronics – ein Schwergewicht der Branche – sah ebenfalls eine Kurskorrektur um 2,2 Prozent auf dem heimischen Markt in Südkorea, trotz scheinbarer Erholung in der Nachfrage nach Speicherchips. Marktbeobachter Jochen Stanzl von CMC Markets äußerte sein Erstaunen über die enttäuschenden Ausblicke der führenden Hauptprozessor-Hersteller Intel und AMD für das Jahr 2024. Die Industrie erlebt zwar einen Boom im Bereich Künstlicher Intelligenz, doch dieser scheint laut Stanzls Analyse nur dem Hardware-Konzern Nvidia signifikant zugutezukommen. Andere Hersteller, darunter auch der Zulieferer TSMC, können in diesem speziellen Marktsegment bisher nicht im selben Maße profitieren. Die Prognosen wirken sich auch auf Siltronic aus: Der Aktienkurs des Produzenten von Siliziumwafern gab auf Tradegate um etwa ein Prozent nach. Das Unternehmen, dessen Produkte für die Fertigung von Elektronikchips genutzt werden, steht kurz vor der Bekanntgabe seiner Geschäftszahlen für das Jahr 2023.