Grünheide ringt um Teslas Fabrikerweiterung – Entscheidung steht bevor

Eulerpool News
·


In der Ostbrandenburger Gemeinde Grünheide stehen die Zeichen auf Entscheidung: Die Lokalpolitiker diskutieren am kommenden Donnerstag über die geplante Ausweitung des Tesla-Werks, wie Gemeindevertretungsvorsitzende Pamela Eichmann bekannt gab. Die Abstimmung gilt als Richtungsweisend für das umstrittene Projekt des amerikanischen Elektroautogiganten, das neben erweiterten Lagerflächen auch den Bau eines Güterbahnhofes vorsieht. Im Zuge dessen sollen nach ursprünglichen Planungen über 100 Hektar Wald weichen. Ein heikles Vorhaben, das nicht nur im Ort, sondern auch darüber hinaus für Unruhe sorgt. Die Skala der Emotionen reicht von lokalen Protesten bis hin zu direkten Ausschreitungen, was die Brisanz des Themas unterstreicht. Ein Bürgerentscheid im Februar, bei dem eine deutliche Mehrheit von nahezu zwei Dritteln der Befragten gegen die Erweiterung stimmte, spiegelt den Widerstand der Bevölkerung wider. Dieser stellte zwar kein rechtlich bindendes, jedoch ein bedeutendes Signal dar. In einem Zugeständnis hatte Grünheides Bürgermeister Arne Christiani einen überarbeiteten Entwurf vorgelegt, laut dem die Rodung auf beinahe 50 Hektar beschränkt und 70 Hektar Wald erhalten bleiben sollen. Eine relevante Erleichterung, die auf Zustimmung im Hauptausschuss stieß und einen potenziellen Weg für den Kompromiss ebnete. Die Neugestaltung sieht ebenfalls eine Optimierung der Straßenanbindung für den Güterbahnhof vor. Dennoch, die anstehende Entscheidung der 19 Gemeindevertreter könnte knapper kaum sein. Protestgruppen wie "Tesla den Hahn abdrehen" und "Tesla stoppen" haben bereits Widerstand angekündigt, während Aktivisten in der Vergangenheit versucht hatten, Zutritt zum Tesla-Gelände zu erlangen – erfolglos. Die Behörden reagierten auf die Proteste mit zahlreichen Strafanzeigen und Festnahmen. Trotzdem bleibt die Frage, ob und wie Tesla seine europäische Expansion in Grünheide fortsetzen kann, eine offene. Während Behörden und Aktivisten argumentieren, hält das Unternehmen an seinen Plänen fest.