Großer Schritt für Hedgefonds-Manager: Tremblant Capital startet aktiv gemanagten ETF

Eulerpool News
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In der dynamischen Welt der Exchange-Traded Funds (ETFs) sorgt ein Schritt des US-Hedgefonds-Managers Tremblant Capital für Aufsehen. Erstmals wagt sich ein Hedgefonds in den florierenden Markt für aktive ETFs. Das könnte der Beginn eines breiteren Trends in diesem Sektor sein. Hintergrund der Neuerung ist die Transformation des Tremblant Tax Efficient Fonds in den sogenannten Tremblant Global ETF (TOGA). Mit diesem Schachzug wird der bisherige Fonds, der eine beeindruckende Rendite vor Steuern von 36,2 Prozent im Jahr 2023 erzielte, in ein Produkt mit rund 40 Positionen umgewandelt, das sich an ein breiteres Anlegerpublikum richtet. Die von Brett Barakett gegründete Investmentgesellschaft verwaltet Vermögenswerte von etwa einer Milliarde US-Dollar und bietet mit dem Schritt Vorteile sowohl in Bezug auf die Kosten wie auch hinsichtlich der steuerlichen Behandlung und Liquidität. Die Managementgebühr des TOGA liegt mit 0,69 Prozent erheblich unter dem, was Anleger üblicherweise für Hedgefonds-Strategien zahlen müssen. Dieser Aspekt dürfte besonders attraktiv wirken, angesichts der Tatsache, dass 2023 die kostengünstige ETF-Industrie Zuflüsse von circa 940 Milliarden US-Dollar verzeichnete, während die Hedgefonds-Branche in diesem Zeitraum Abflüsse von 105 Milliarden US-Dollar und zusätzlich fast 26 Milliarden US-Dollar im ersten Quartal 2024 hinnehmen musste. Die traditionelle Gebührenstruktur von Hedgefonds, oft '2 und 20' genannt, rückt mehr und mehr in den Hintergrund, während die durchschnittlichen Gebühren für aktive ETFs in den USA nur bei 0,65 Prozent liegen. Obwohl Tremblant nicht die genaue Gebührenstruktur ihres alten Fonds preisgibt, legt das Wissen eines Branchenexperten nahe, dass die Gebühren zwischen 1 Prozent und 1,5 Prozent lagen. Barakett selbst sieht die Einführung des ETF nicht nur als eine Möglichkeit, steuerliche Vorteile zu nutzen, sondern auch als ein Signal an den Markt, dass weitere Hedgefonds diesem Beispiel folgen könnten. Dies ermöglicht gewöhnlichen Anlegern Zugang zu Anlagestrategien, die bisher ausschließlich einer vermögenden Klientel vorbehalten waren. Die daraus resultierende Demokratisierung des Investmentmarktes schafft für Hedgefonds die Chance, Teil eines historischen Trends zu sein, in dem Anleger im ersten Quartal 2024 bereits mehr als 65 Milliarden US-Dollar in aktive ETFs investierten. Während Größen wie Bill Ackman und Mohnish Pabrai eigene Wege im geschlossenen Fonds- bzw. Mutual-Fund-Segment eingeschlagen haben, betritt Tremblant Neuland auf dem US-ETF-Markt, ein Terrain, auf dem bisher nur wenige Hedgefonds präsent sind. Unter den wenigen Beispielen finden sich Namen wie Gotham Asset Management, Chesapeake Capital Management und Ionic Capital Management. Auch Man Group betreibt über seine AHL-Niederlassung einen Managed Futures Strategy for an American Beacon ETF seit 2014. Diese Entwicklung könnte weiter an Fahrt gewinnen, falls ETF-Versionen von Hedgefonds-Strategien Anklang bei den Investoren finden, wie Douglas Yones vom New York Stock Exchange andeutet. Die Experten der Branche beurteilen die aktuelle Entwicklung somit positiv und sehen darin ein Wachstumspotenzial, das weit über eine kurzfristige Modeerscheinung hinausgeht.