Großbritanniens neuer Premier: Keir Starmer bringt frischen Wind

  • Keir Starmer wird neuer Premierminister Großbritanniens und spricht von einem notwendigen Neustart.
  • Labour gewinnt die Mehrheit der Parlamentssitze, während die Konservativen dramatisch geschlagen werden.

Eulerpool News·

Großbritannien erlebt eine politische Wende: Erstmals seit über einem Jahrzehnt stellt die Labour-Partei wieder den Premierminister. Keir Starmer, der 61-jährige Vorsitzende der Labour-Partei, erreichte mit einem klaren Wahlsieg einen historischen Wendepunkt und sprach von einem notwendigen Neustart. In seiner ersten Rede in der Downing Street verdeutlichte er die Dringlichkeit der bevorstehenden Aufgaben, betonte jedoch, dass tiefgreifende Veränderungen Zeit benötigen werden. Nachdem König Charles III. ihn formell mit der Regierungsbildung beauftragt hatte, räumte Starmer ein, dass der Weg zurück zu Vertrauen und Fortschritt nicht über Nacht geschehen könne. Seine Partei übernahm das Ruder von den Konservativen, die sich nach 14 Jahren Dauerregieren in einer explosivesituation befinden. Mit einem beachtlichen Vorsprung von 412 der 650 Parlamentssitze hat Labour die Konservativen, die auf etwa 120 Sitze abrutschten, dramatisch geschlagen. Eine Wende, die nicht zuletzt durch das nationale Mehrheitswahlrecht zustande kam. Nicht durch Euphorie, sondern vielmehr durch Enttäuschung über die amtierenden Konservativen und deren wirtschaftliche Missstände sowie zahlreiche Skandale erklärte der Meinungsforscher John Curtice das Wahlergebnis. Die bescheidenen 34 Prozent der Wählerstimmen reichten Labour dennoch für eine dominante Position im Parlament. Dies auch aufgrund der wirtschaftlichen Stagnation unter der konservativen Regierung. Rishi Sunak, der erst im Oktober 2022 das Amt von Liz Truss übernahm, kündigte angesichts des Wahldebakels seinen Rücktritt als Parteivorsitzender an. Die politische Rechte des Landes ist in Aufruhr: Die Liberaldemokraten verbuchten beeindruckende Zugewinne, während die schottische Nationalpartei SNP an Unterstützung verlor. Nigel Farage von der rechtspopulistischen Partei Reform UK, langjähriger Brexit-Befürworter, gewann endlich einen Sitz im Parlament und kündigte bereits das Ende der Tories an, wie wir sie kennen. Starmer steht vor enormen Herausforderungen. Der überlastete staatliche Gesundheitsdienst NHS, die Wohnungsnot und die Einwanderungspolitik sind nur einige der drängenden Themen. Er plant, die umstrittene Abschiebungspolitik der irregulären Migranten nach Ruanda zu kippen, schloss jedoch eine Rückkehr zur EU aus. Seine Rückkehr zum politischen Zentrum spiegelt sich in seiner entschiedenen Position gegen Antisemitismus wider, eine Abkehr von der Ära seines Vorgängers Jeremy Corbyn. Persönlich betonte Starmer im Wahlkampf seine bescheidenen Wurzeln und persönliche Verantwortung seit jungen Jahren. Neben seiner politischen Karriere bleibt er auch Anhänger des FC Arsenal und plant, seine Freitagabende der Familie zu widmen.
EULERPOOL DATA & ANALYTICS

Make smarter decisions faster with the world's premier financial data

Eulerpool Data & Analytics