Google im Kreuzfeuer: Kartellverfahren wegen Werbetechnologie

  • Google verteidigt sich im Kartellverfahren gegen Monopolvorwürfe.
  • Kritik und Verlust von Kunden an Wettbewerber wie Microsoft.

Eulerpool News·

Inmitten des laufenden Kartellverfahrens gegen Google vor einem Bundesgericht in Virginia verteidigt sich der Technologieriese gegen die Vorwürfe des US-Justizministeriums. Ein hochrangiger Google-Manager, Scott Sheffer, vice president of partnerships und seit 18 Jahren bei dem Unternehmen, wies Behauptungen zurück, Google würde den Online-Werbemarkt monopolistisch kontrollieren. Vielmehr betonte Sheffer, dass sein Unternehmen 'ernstzunehmende Konkurrenz' von Microsoft, Amazon und Meta erfahre. Allerdings äußerte sich die zuständige Richterin Leonie Brinkema kritisch zu Sheffers Aussagen. Sie bezeichnete die Aussage als 'höchst fragwürdig' und möglicherweise 'befangen', da Google bereits seit 2019 über kartellrechtliche Bedenken informiert sei. Nachdem das Justizministerium seine Darlegungen nach zwei Wochen abgeschlossen hatte, begann Google nun mit der stufenweisen Verteidigung. Richterin Brinkema wies die Google-Anwälte jedoch scharf zurecht und betonte, dass die präsentierten Argumente nicht auf die Kernfragen des Verfahrens eingingen. Im Zuge seiner Verteidigung erwähnte Sheffer auch, dass Google einige Kunden an Konkurrenten wie Microsoft verloren habe. Beispielsweise wechselte Netflix im Jahr 2022 von der Google- zu der Microsoft-Werbeplattform, da Microsoft eine erhebliche finanzielle Garantie bot. Auch AT&Ts Werbetechnologie-Geschäft, das von Microsoft im selben Jahr gekauft wurde, soll Google Kunden abspenstig gemacht haben. Er erwähnte auch neue Partnerschaften mit X, dem sozialen Netzwerk ehemals bekannt als Twitter, und Roku. Diese Hinweise wurden jedoch von Richterin Brinkema abgelehnt, da Google diese Informationen nicht rechtzeitig dem Gericht zur Verfügung gestellt hatte. Das Verfahren fortgesetzt werden nächste Woche, wobei das Justizministerium dann erneut die Möglichkeit hat, Zeugen zu befragen, bevor das Verfahren zu einem Abschluss kommt. Im Kern steht der Vorwurf, dass Google den 677 Milliarden Dollar schweren Markt für Display-Werbung manipuliert habe, was dem Unternehmen ermöglicht hätte, eine 'trifecta of monopolies' aufzubauen.
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