Gold auf Rekordjagd: Krisenwährung trotzt Zinsphantasien und festem Dollar

Eulerpool News
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In einer eindrucksvollen Demonstration seiner Krisenresistenz hat der Goldpreis in dieser Woche beinahe seinen historischen Höchststand erreicht. Am Donnerstag verzeichnete das Edelmetall einen beeindruckenden Sprung auf circa 2217 US-Dollar je Feinunze – ein Plus von rund 22 Dollar gegenüber dem Vortag –, bevor es sich leicht auf 2205 Dollar abschwächte. Nur knapp verfehlte das gelbe Metall damit sein vor einer Woche aufgestelltes Rekordhoch von 2220 Dollar. Trotz der Aussage des US-Notenbankers Christopher Waller, der jüngst darauf hinwies, dass mit einem baldigen Fallen der Leitzinsen keinesfalls zu rechnen sei, kletterte der Goldpreis unbeirrt. Dabei galten gerade sinkende Zinsen lange als Treiber für höhere Goldnotierungen, denn niedrigere Zinsen erhöhen die Attraktivität des zinslosen Edelmetalls. Gleichwohl ließ sich das Edelmetall am Donnerstag auch durch die Aufwertung des US-Dollars nicht in die Knie zwingen, obwohl dieser üblicherweise Druck auf den Goldpreis ausübt, bedingt durch Wechselkurseffekte. Thu Lan Nguyen von der Commerzbank prägte in diesem Zusammenhang den Begriff "Teflon-Gold", womit sie das aktuelle Phänomen beschreibt: Gold, an dem ansonsten kursbewegende Nachrichten geradezu abzuperlen scheinen. Dieser robuste Trend lässt sich zum Teil durch anhaltend hohe geopolitische Risiken weltweit erklären, die die Reputation Golds als sichere Anlage in unsicheren Zeiten stärken. Zusätzlich wird die starke Nachfrage nach dem Edelmetall durch die Einkäufe großer Notenbanken angeführt, wobei die chinesische Zentralbank besonders hervorsticht. In einer Welt, in der Stabilität und Sicherheit zu rarer Münze geworden sind, glänzt Gold weiterhin als verlässlicher Hafen für Anleger, die auf der Suche nach Werterhalt sind.