Glencore bleibt Kohle treu: Entscheidung für eine lukrative Zukunft

  • Glencore behält sein Kohlegeschäft aufgrund hoher Rentabilität und Aktionärsmehrheit.
  • Der Kohlebereich bleibt integraler Bestandteil der Unternehmensstrategie und unterstützt andere Wachstumsbereiche.

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Der Rohstoffgigant Glencore hat nach intensiver Beratung mit seinen Aktionären beschlossen, die Abspaltung seines Kohlegeschäfts nicht weiter zu verfolgen. Dieser Entschluss folgt auf die Übernahme der Kohleaktivitäten von Teck, einem weiteren bedeutenden Akteur in der Branche. Ursprünglich hatte Glencore geplant, sein Kohlegeschäft aus Umweltgründen abzugeben. Doch beeindruckende 95 Prozent der konsultierten Aktionäre sprachen sich für den Erhalt des Geschäftsbereichs aus. Der Verwaltungsratsvorsitzende Kalidas Madhavpeddi erklärte: „Nach umfassender Konsultation mit unseren Aktionären, die sehr klare Ansichten hatten, und unserer eigenen Analyse glaubt der Vorstand, dass der Erhalt den risikoärmsten Weg darstellt, um heute Wert für Glencore-Aktionäre zu schaffen.“ Einer der Hauptgründe für die ablehnende Haltung der Aktionäre ist die derzeit hohe Rentabilität des Kohlegeschäfts, insbesondere angesichts der aktuellen globalen Energiesituation. Die Kohlesparte profitierte von einer knappen Angebotslage und hoher globaler Nachfrage, da mangelnde Neuinvestitionen ein günstiges Umfeld für bestehende Anbieter geschaffen haben. Auch wenn die Kohlepreise seit dem anfänglichen Schock im Jahr 2022 gesunken sind, bleiben sie dennoch über dem langjährigen Durchschnitt. Dieser Marktwert macht das Kohlegeschäft zu einem integralen Bestandteil der Strategie von Glencore, der den notwendigen Cashflow bereitstellt, um andere Wachstumsbereiche zu unterstützen und den Aktionären Mehrwert zu bieten. Interessanterweise steht Glencores Entscheidung auch im Einklang mit den Umwelt-, Sozial- und Governance- (ESG) Richtlinien großer Aktionäre wie BlackRock, die 7,32 Prozent der Anteile halten. Diese Richtlinien schränken den Besitz von reinen Kohleunternehmen ein. Indem der Kohlebereich innerhalb von Glencore bleibt, können diese Aktionäre ihre Investitionen behalten und gleichzeitig von der Rentabilität profitieren. Trotz des Scheiterns einer Übernahmeofferte für Teck im Wert von 22,5 Milliarden Dollar vor einem Jahr konnte Glencore dessen Kokskohleaktivitäten übernehmen und seine Position im Kohlemarkt weiter stärken. Tecks Entscheidung, sich von Kohle zu trennen, war Teil eines größeren Branchentrends, aber Glencore erkannte die Möglichkeit, sein Portfolio zu erweitern und seine Rentabilität zu steigern. CEO Gary Nagle erwähnte, dass das Unternehmen den Erwerb weiterer Kokskohle-Vermögenswerte in Betracht ziehen könnte, falls der Preis stimmt. Dennoch verzeichnete Glencore im ersten Halbjahr einen Rückgang der Gewinne um 33 Prozent auf 6,34 Milliarden Dollar. Auch das Commodity-Trading-Geschäft der Firma erlebte einen starken Gewinnrückgang auf 1,5 Milliarden Dollar, da geringere Marktvolatilität weniger Chancen für Händler bot.
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