Gelassene Marktteilnehmer trotz DAX-Hochs

Eulerpool News
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In der Welt der Geldanlage scheint die Stimmungslage derzeit ebenso ruhig wie das Parkett der Börse: Selbst die jüngsten DAX-Rekordhochs können die Gemüter institutioneller Investoren nicht sonderlich aufwühlen. Dies untermauern die Bewegungen im Deutschen Aktienindex, der innerhalb der letzten Erhebungsperiode nur geringfügig über das Vorzeitgeschehen hinausging. Die stattliche Performance des DAX, die zum Erfassen des Klimas mit zwei frischen Allzeithochs aufwarten konnte, stimmt die Akteure vorsichtig-optimistisch, wenngleich ihnen zur Mehrheit ein Stück fehlt. Die aktuelle Ausgabe des Börse Frankfurt Sentiment-Index illustriert ein zaghaftes Plus an Zuversicht, wobei insbesondere die institutionellen Sphären lediglich einen marginalen Stimmungsaufschwung (+3 Punkte auf -8) verzeichnen. Die Sentiment-Beobachter sind eher davon überzeugt, dass die anstehenden NVIDIA-Quartalszahlen nicht die Ursache der institutionellen Zurückhaltung darstellen, sondern eher eine generelle Scheu, in einem aufwärtsgerichteten Markt exzessiv Position zu beziehen. Private Investoren hingegen zeigen sich in ihrer Marktstimmung wendiger und sorgen für Erstaunen. Ihr Sentiment-Barometer klettert bemerkenswert um 18 Zähler auf einen positiven Stand von +14 – ein Indikator für das Umdenken in ihrem Anlageverhalten, weg von letzter Zurückhaltung, hin zu neuer Zuversicht. Ob diese Stimmungswende durch FOMO – die Angst, eine Fortsetzung der Rally zu verpassen – motiviert wurde, bleibt offen, jedoch scheint dies eine stärkere Triebkraft zu sein als die Furcht vor größerem Marktabschwung. Die scheinbare Kluft zwischen Privatanlegern und ihren institutionellen Pendants verschmilzt indes bei der Betrachtung über einen längeren Zeithorizont zu einem neutralen Gesamtbild. So relativiert sich in der Langzeitbeobachtung das heutige Sentiment, bedenkt man die sonst übermäßig positiven oder negativen Ausschläge beider Gruppen in der Vergangenheit. Das vorherrschende Markt-Sentiment weist zwar nicht auf signifikante Fehlpositionierungen hin, signalisiert aber auch keine eindeutigen Muster für zukünftige Marktentwicklungen. Speziell die ausgeprägte neutrale Haltung unter den Institutionellen gegenüber einer potenziell hohen Volatilität zeugt von Vorsicht für das was kommen mag.