G7-Staaten einigen sich auf Kohleausstieg bis 2035

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Die Energie- und Umweltminister der G7-Staaten haben sich auf einen bedeutenden Schritt im Kampf gegen den Klimawandel verständigt. Bis zum Jahr 2035 soll in diesen Ländern die Nutzung von Kohlekraft eingestellt werden, sofern bei dessen Betrieb kein CO2 abgeschieden wird. Das bestätigte der britische Minister für Atomenergie und erneuerbare Energien, Andrew Bowie, nach Gesprächen in Turin. Mit diesem Vorhaben setzen die Industrienationen ein deutliches Zeichen und untermauern das Ziel des letzten UN-Klimagipfels COP28 in Dubai, sich von fossilen Brennstoffen abzuwenden. Dort hatten sich die Teilnehmerstaaten auf eine Dezimierung der Kohlekraft, ohne CO2-Abscheidung, als kritischen Schritt zur Reduktion der Treibhausgase geeinigt. Bowie bezeichnete die Einigung als historisch, mit dem Kompromiss, um bei der Realisation des Ziels flexibel zu bleiben. Insbesondere für Länder mit hoher Kohleabhängigkeit wie Japan könnte es Anpassungen geben, um das Ziel von maximal 1,5 Grad globaler Erwärmung nicht aus den Augen zu verlieren. Ein italienischer Diplomat bestätigte die grundsätzliche Einigung und kündigte an, dass nach den abschließenden Beratungen weitere Einzelheiten kommuniziert werden. Experten sehen in dem Schritt eine Verlagerung von Investitionen von Kohle zu sauberen Technologien, auch mit Blick auf den asiatischen Markt. In der vergangenen Woche präsentierte die USA neue Regulierungen, die Kraftwerken den Betrieb über das Jahr 2039 hinaus gestatten, sofern sie 90 Prozent ihrer CO2-Emissionen bis 2032 reduzieren oder abfangen. Diese Maßnahmen kommen zur Sprache, nachdem im letzten Jahr die weltweite Kapazität von Kohlekraftwerken um 2 Prozent anstieg – vornehmlich getrieben durch Neuanlagen in China. Klimaaktivisten kritisieren indes, dass die Beschlüsse nicht weitreichend genug seien. Eine Vorreiterrolle sei nötig, um die Erwärmung klar unter 1,5 Grad zu halten, betont Jane Ellis, die Leiterin der Klimapolitik bei Climate Analytics in Berlin. Die Nichtregierungsorganisation hatte ein früheres Datum für den Kohleausstieg gefordert. Trotz dieser Verantwortung, mehr als ein Fünftel der globalen Emissionen von 2021 zu tragen, sind noch keine G7-Mitglieder auf einem klaren Weg, ihre Emissionsreduktionsziele bis 2030 zu erreichen. Vertreter der kleinen Inselstaaten, besonders betroffen von den Folgen des Klimawandels, appellieren an die Industriestaaten, entschlossene Maßnahmen zu treffen.