G7 gegen marktverzerrende Praktiken: Mehr Zusammenarbeit und diplomatische Bemühungen

Die Gruppe der sieben führenden demokratischen Industriestaaten hat sich im Kampf gegen marktverzerrende Praktiken und Überkapazitäten auf eine verstärkte Zusammenarbeit verständigt. Die G7-Handelsminister einigten sich darauf, entschlossen gegen solche Praktiken vorzugehen und sich dabei eng abzustimmen. Parallel dazu solle man diplomatische Anstrengungen mit denjenigen unterstützten, die durch marktfremde Praktiken zu Überkapazitäten beitragen, so lautete die Abschlusserklärung nach dem Ministertreffen in Süditalien. Dies sei notwendig, um das 'Problem an der Wurzel zu packen', denn solche Praktiken untergraben den freien und fairen sowie regelbasierten internationalen Handel und können auch strategische Abhängigkeiten verschärfen. Die G7-Vertreter betonten weiter, dass diesen Risiken Einhalt geboten werden müsse. Ein wesentlicher Aspekt der verstärkten Zusammenarbeit sei zudem die Überwachung umstrittener Handelspolitiken einzelner Staaten sowie der Austausch von Informationen und die Beratung über entsprechende Maßnahmen. Nur so könne die G7 effektiv auf diese Herausforderungen reagieren. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) bezeichnete die Diskussionen während des Treffens in Reggio Calabria als wichtig und ergiebig. 'In geopolitisch herausfordernden Zeiten ist es wichtig, dass wir uns mit unseren Wertepartnern eng austauschen,' betonte er. Schon länger schwelt mit China ein Streit darüber, dass Peking aus Sicht der USA und EU unfaire Handelspraktiken einsetzt und Überkapazitäten durch staatliche Subventionen fördert, die dann ins Ausland exportiert werden. Die USA haben bereits Sonderzölle von 100 Prozent gegen E-Autos und andere Produkte aus China verhängt, und auch die EU hat inzwischen vorläufig zusätzliche Einfuhrzölle auf E-Autos aus China eingeführt. Die Gruppe der Sieben (G7) ist ein informelles Forum der Staats- und Regierungschefs von Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada und den USA. Derzeit führt Italien den Vorsitz der Gruppe.